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Feedback im Hybridunterricht

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Anregungen zur Etablierung einer effektiven (digitalen) Rückmeldekultur

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zwingen Schulen, Unterricht über die Distanz oder in hybriden Formen zu organisieren. In dieser schwierigen Zeit ist es von besonderer Bedeutung, intensiven Kontakt zu allen Beteiligten zu halten. Da Schüler*innen bei schulischen Aufgaben mehr als sonst auf sich allein gestellt sind, braucht es eine effektive Rückmelde- und Kommunikationskultur. Ein besonderes Potential steckt dabei in digitalen Feedback-Tools. Mit ihnen kann es gelingen, individuelle Rückkopplungen für Schüler*innen und deren Lernprozesse einzurichten.

Von der Not zur Tugend – Blended Learning als Chance

Diese Rückkopplungen sind besonders im Wechsel- bzw. Hybridunterricht von Bedeutung. Bei dieser Unterrichtsform lernt ein Teil der Klasse in der Schule, der andere zuhause. Teilweise werden auch Klassen vor Ort geteilt und in verschiedenen Räumen unterrichtet, wenn es die Personalsituation zulässt. Organisatorisch ist diese Form des Unterrichtens freilich eine Herausforderung, beinhaltet aber dennoch die Möglichkeit, das Beste aus „beiden Welten“ (analog/digital und Präsenz/Distanz) miteinander zu verbinden. 

Feedback wirkt

Unabhängig davon, ob im digitalen Raum oder vor Ort gelernt wird, gelten ähnliche Erfolgsfaktoren für effektives Lernen. Nimmt man die Ergebnisse der empirischen Lehr-/Lernforschung genauer unter die Lupe, stellt man fest, dass die Mehrzahl dieser Faktoren von wechselseitiger Kommunikation getragen werden. Feedback stellt damit eine wesentliche Gelingensbedingung von schulischen Lernprozessen dar. Und so zeigen auch die Ergebnisse der viel zitierten Hattie-Studie, dass Feedback mit einer Effektstärke von 0,7 sehr wirksam sein kann (Hattie/Zierer 2018, S. 88). Einerseits lernen Schüler*innen erfolgreicher, wenn sie regelmäßig und gezielt Rückmeldungen zu ihren Lernbemühungen erhalten. Andererseits kann Unterricht durch systematische Evaluation stetig verbessert und auf die Lerngruppe abgestimmt werden.

Das kann Feedback erreichen

Im schulischen Kontext wird Feedback häufig nur auf die vermeintlichen Endpunkte von Lernprozessen vergeben, einhergehend mit einer Bewertung. Dieses summative Feedback reduziert Lernen auf bloße Prüfungsergebnisse und wird der Komplexität und Individualität von Lernprozessen nicht gerecht. Feedback ist in Form eines solchen Rückblicks nur ein Teil einer wirksamen Kommunikationskultur. Darüber hinaus kann und sollte auch nach vorne geblickt werden, zum Beispiel indem die Frage gestellt wird, was getan werden muss, um eine Aufgabe zu meistern oder wohin jemand noch gelangen möchte. Formatives Feedback richtet sich mehr auf den Prozess und die Person selbst.

Feedback-Regeln

Feedback ist dann effektiv, wenn es vom Adressaten bzw. der Adressatin gerne angenommen wird. Damit diese konstruktive Verarbeitung gelingt, sollten einige Feedback-Regeln beachtet werden: Zuallererst muss ein passender Zeitpunkt gewählt werden, idealerweise innerhalb vertraulicher und entspannter Rahmenbedingungen. Das eigentliche Feedback sollte dann beschreibend und nachvollziehbar formuliert werden. Dazu gehören überwiegend positive Aspekte sowie der Ausdruck echter Wertschätzung. Die angesprochenen Punkte sollten möglichst präzise und klar vorgetragen werden. Interpretationen, Mutmaßungen oder generelle Wertungen der Person sind unbedingt zu vermeiden. Wichtig ist, dass Kritikpunkte vorsichtig dosiert und Möglichkeiten der Verbesserung aufgezeigt werden. Gleichwohl gibt es auch auf der Seite der Feedback annehmenden Person einige Punkte zu beachten. Sie sollte offen sein, sich nicht verteidigen, bei Bedarf nachfragen und das Feedback als Angebot, vielleicht sogar als Geschenk, wahrnehmen.

Ansätze für den Hybridunterricht

Im Hybridunterricht kann Feedback nach verschiedenen Einsatzgebieten unterschieden werden. Je nach Anlass können „klassische“ Formen wie das Gespräch oder eine Rückmeldung per Fragebogen hilfreich sein. In vielen anderen Situationen stellen digitale Tools zielführende Möglichkeiten dar, um Feedback als schnelle Reaktion, als automatische Antwort/Korrektur oder als Rückmeldung von Schüler*innen für Schüler*innen zu arrangieren. Vor allem beim Lernen auf Distanz gilt folgender Grundsatz: So viel Peer-Feedback wie möglich, so viel Feedback von Lehrenden wie möglich (Klee/Wampfler/Krommer 2021, S. 23).

Individuelle Zugänge durch offene Lernformate schaffen

Denkt man Feedback in einem größeren Zusammenhang als kontinuierliche Kultur der gegenseitigen Rückmeldung, reichen ein paar Tools natürlich nicht aus. Vielmehr erfordern individuelle und regelmäßige Feedbackschleifen eine Menge Zeit und Raum im Unterricht. Im normalen Klassenunterricht ist das mit lehrer*innenzentrierten Unterrichtsformen kaum zu organisieren. Effektiver erscheinen gut vorbereitete, offene und auf Kooperation setzende Unterrichtsformate, die Schüler*innen auf individuelle Lernpfade entlassen und gleichzeitig Entlastung seitens der Lehrkraft schaffen. Die frei gewordene Zeit kann für passgenaues Feedback genutzt werden.

Nur wer loslässt, hat die Hände frei

Damit offenere Unterrichtsformate nicht als Ungleichheitsverstärker fungieren, benötigen sie eine umfangreiche und strukturierte Vorbereitung. Anfangs bedeutet das einen enorm hohen Arbeitsaufwand. Langfristig zahlt es sich jedoch aus, weil erstellte Vorlagen immer wieder genutzt und in neue Kontexte übertragen werden können. Besonders geeignet erscheinen Portfolio-Arbeiten, Leittexte, Lerntheken oder die sogenannte LPS-Methode (Learn-Practice-Share). Alle Methoden ermöglichen Lernen im eigenen Tempo und schaffen Raum für ein anderes Lehrer*innenhandeln. Aus einer Lehrkraft, die ihr Wissen vormacht, wird eine Lehrkraft, die Settings zum eigenständigen Wissenserwerb erschafft und ihre Schüler*innen in ihren Lernbewegungen begleitet – mit entsprechenden Ressourcen für eine effektive Rückmeldekultur.


Hattie, J./Zierer, K. (2018): Visible Learning. Auf den Punkt gebracht. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren GmbH.

Klee, W./Wampfler, P./Krommer, A. (2021) (Hrsg.): Hybrides Lernen. Zur Theorie und Praxis von Präsenz- und Distanzlernen. Weinheim und Basel: Beltz Verlag.

Tipps zum Weiterlesen

Weitere Anregungen, Ideen und Links zum Hybridunterricht finden Sie in der Ideensammlung zum Hybridunterricht. Ein lesenswerter Beitrag zum Thema „Feedback in der Kultur der Digitalität“ findet sich auch auf dem Blog von Hauke Pölert. Eine ausführliche Besprechung zum Buch „Hybrides Lernen“ von Wampfler/Klee/Krommer finden Sie hier.

Veröffentlicht am 21. April 2021

Zuletzt aktualisiert am 21-04-2021

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1 thought on “Feedback im Hybridunterricht”

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