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Empfehlungen an die Bildungspolitik

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Maßnahmen und Ideen zur Steigerung der Attraktivität des Lehrer*innenberufs

Die Ankündigungen des bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus zur Sicherung der Unterrichtsversorgung vom 8. Januar 2020 sorgen in der Lehrer*innenschaft für massive Kritik. Der Bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV) sowie die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) wehren sich aktiv. Dass Grundschullehrkräfte unter anderem ab dem kommenden Schuljahr eine Stunde mehr unterrichten müssen, die Teilzeitmöglichkeiten beschränkt und Sabbatjahre nicht mehr genehmigt werden, löst den Personalmangel, wenn überhaupt, nur kurzfristig. Langfristig braucht es vor allem mehr junge Menschen, die den Beruf des Lehrers und der Lehrerin ergreifen wollen. Dazu muss die Attraktivität des Berufs massiv gesteigert werden. Die folgenden Vorschläge sind als Empfehlung an die Bildungspolitik zu betrachten.



A13/ E 13 als Einstiegsgehalt für alle Lehrämter!

Das Eingangsgehalt aller Schularten sollte angeglichen werden. Fach- und Förderlehrer*innen sollten höher eingruppiert werden. Zum einen handelt es sich um ein Gebot der Gleichberechtigung, der Fairness und der Wertschätzung. Zum anderen erhöht das die Motivation, auch nach dem Studium im Rahmen einer Sondermaßnahme/Nachqualifizierung noch Schulart zu wechseln und dort auch zu bleiben. Gehälter für Funktionsstellen müssten im Falle einer Erhöhung des Eingangsgehalts angeglichen werden (Abstandswahrung). Selbstredend müssen auch die Einstiegsgehälter für Fachlehrer*innen entsprechend angehoben werden.

Das Lehramtsstudium sollte angeglichen werden!

Um spätere Wechsel zwischen den Schularten zu erleichtern, sollte das Lehramtsstudium im Grund- bzw. Bachelorstudium für alle Schularten identisch sein. Erst mit dem Master sollte eine Spezialisierung in Primar- oder Sekundarstufe sowie nach der jeweiligen Schulart erfolgen. Dies böte zudem die Möglichkeit, allen Schularten einen größeren Anteil an Pädagogik, Psychologie, Didaktik und Praxiserfahrungen zukommen zu lassen.

Die Unterrichtsverpflichtung muss reduziert werden!

Lehrkräfte arbeiten in allen Schularten am Limit. Um die Unterrichtsqualität zu verbessern, Raum für Fortbildung, Schulentwicklung und individueller Beratung zu schaffen und um die Lehrer*innengesundheit sicherzustellen, sollte die Stundenzahl reduziert werden. Darüber hinaus sollte überprüft werden, ob das Pflichtstundenmodell noch zeitgemäß ist oder einer Revision unterzogen werden muss. In allen anderen Bereichen der Arbeitswelt sinken die Wochenarbeitsstunden. Bei Lehrkräften bislang nicht. Arbeiten Lehrkräfte trotzdem freiwillig mehr, muss diese Leistung entsprechend vergütet werden. Auf Wunsch kann ein Arbeitszeitkonto eingerichtet werden. Zur vorübergehenden Entschärfung des Personalmangels sollte die Stundentafel für Schüler*innen (!) gekürzt werden.



Große und schwierige Klassen brauchen zwei Lehrkräfte!

Um Schüler*innen im Unterricht gerecht zu werden, braucht es in vielen Klassen und Stunden Möglichkeiten des Team-Teachings. Dass diese Möglichkeit der Kooperation besteht, sollte an Schulen der Normalfall sein. Dazu braucht es mehr Personal und/oder speziell dafür vorgesehene Stunden, die speziell für die Zusammenarbeit in großen und/oder schwierigen Klassen ausgewiesen werden.

Schulen brauchen mehr pädagogische Fachkräfte!

In vielen Klassen braucht es kein Mehr an fachlichen Inhalten, sondern ein Mehr an pädagogischer Arbeit. Dazu sind Lehrkräfte nur teilweise ausgebildet und benötigen Unterstützung durch pädagogische Fachkräfte. Pro Schulstufe sollte mindestens eine pädagogische Fachkraft zur Verfügung stehen. Die Jungendsozialarbeit an Schulen sollte darüber hinaus ausgebaut werden. Information, Prävention und Intervention auf sozialpädagogischen Themenfeldern gewinnen zunehmend an Bedeutung. Von Lehrkräften alleine kann das nicht geleistet werden!

Gute Leistung muss gewürdigt und entlohnt werden!

Weder das Beamt*innensystem noch das System bei angestellten Lehrer*innen fördert gute und sehr gute Leistungen bei Lehrkräften angemessen. Das bisherige System der oft fragwürdigen und intransparenten Leistungsprämien muss einer Überprüfung unterzogen werden. Funktionsstellen sollten auch im Grund- und Mittelschulbereich besser bezahlt werden. Die Arbeitsbelastung in der Schulleitung ist immens und wird momentan nicht angemessen gewürdigt.

Jede Lehrkraft braucht einen Arbeitsplatz!

In jeder Schule sollten ausreichend Lehrer*innenarbeitsplätze zur Verfügung stehen. Dazu braucht es eine zeitgemäße digitale Ausstattung an Schulen und staatlich finanzierte Geräte (Dienstlaptops) oder Fördermöglichkeiten für Lehrkräfte, die sich „private Dienstgeräte“ anschaffen möchten. Um gleiche finanzielle Bedingungen zwischen Sachaufwandsträgern zu schaffen, ist ein angemessenes Ausgleichsmodell zu entwickeln. Bildungs- und Schulqualität darf nicht vom Standort und damit vom Reichtum der Kommune abhängen.

Jede Schule braucht eine eigene Mobile Reserve!

Um Unterrichtsausfall aufgrund von Erkrankungen, Schwangerschaften etc. auszugleichen, gibt es das an sich erfolgreiche Modell der mobilen Reserve. Um allerdings den tatsächlichen Bedarf zu decken, benötigt jede Schule nach Schüler*innenzahl eine oder mehrere eigene Vertretungslehrkräfte, die nach Bedarf eingesetzt werden können (auch für andere Aufgaben). In diesen Personalschlüssel sollte ausreichend großer Puffer eingerechnet werden, um die Vertretungssituation nicht von vornherein „auf Kante“ zu nähen.

Lehrkräfte brauchen bewegliche Urlaubstage!

Lehrkräfte „nur“ in den Ferien in den Urlaub zu schicken, passt nicht zum tatsächlichen Bedarf nach Erholung. Daher rege ich an, dass Lehrkräfte über bewegliche Urlaubstage pro Schuljahr verfügen sollten, die wie in jedem anderen Unternehmen in einem Kollegium abgestimmt werden müssen. Zum Ausgleich kann Arbeit in den Ferien, also der unterrichtsfreien Zeit, geleistet werden (z.B. für Fortbildung und Schulentwicklung).

Aktuell werden die Versäumnisse der Personalpolitik im Bildungswesen auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen. Die jetzt angekündigten Maßnahmen in Bayern erhöhen die Unzufriedenheit, übersteigern die Arbeitsbelastung und erhöhen damit den Krankenstand. Die Versäumnisse der Personalpolitik werden damit auch die Schüler*innen zu spüren bekommen. Die Bildungspolitik ist aufgefordert, klug, mutig, langfristig und nachhaltig zu denken und zu handeln. Auch wenn dazu mehr Geld als bisher in die Hand genommen werden muss.

Denn eines ist sicher: 


Zuletzt aktualisiert am 08-01-2021

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1 thought on “Empfehlungen an die Bildungspolitik”

  1. Pingback: Würdest du mit dem Wissen von heute noch einmal Lehrer*in werden wollen? |

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Lehrer | Schulentwicklungsmoderator | Referent für Schulentwicklung und digitale Transformationsprozesse | Blogger | Gewerkschafter

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AvatarJoscha Falck@joschafalck·
Mai 16, 2022

Im Fortbildungsbereich dürfen die Kolleg*innen nicht vergessen werden, die in den letzten Jahren aus privaten Gründen nicht oder nur sehr wenig an der Schule waren (z.B. aufgrund von Elternzeit) und sich an digitale Arbeitsformen erst heranarbeiten müssen! #twlz

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AvatarJoscha Falck@joschafalck·
Mai 16, 2022

Das Innovationsteam für digitale Bildung RH-SC/WUG lädt interessierte #BayernEdu -Kolleg*innen der Grund- und Mittelschule am 24. Mai zum digitalen Workshop-Tag ein.

Thema: Tablets im Unterrichtsverlauf einsetzen.

FIBS-Link: http://fibs.alp.dillingen.de/suche/details.php?v_id=248383

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AvatarJoscha Falck@joschafalck·
Mai 12, 2022

Mit Freude und Solidarität im Herzen lese ich #10Dinge von @blume_bob. Er gibt der Wut zahlreicher Kolleg*innen eine Stimme und trägt den dringlichen Wunsch nach einer besseren Schule in die breite Öffentlichkeit. Leseempfehlung! #twlz

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