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Wer schützt unsere Kinder?

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Eine Rezension zum gleichnamigen Buch von Silke Müller

Künstliche Intelligenz stellt Lehrkräfte, Eltern, Berufstätige – ja, schlicht uns alle vor große Herausforderungen. Je nach Blickwinkel und Einsatzgebiet ergeben sich Chancen und Potenziale, aber eben auch zahlreiche neue Gefahren. Die Entwicklungen sind schwer zu überblicken und in ihrem vollständigen Transformationspotenzial (noch) nicht zu erfassen, was nicht zuletzt an der Geschwindigkeit liegt, mit der KI in unseren Alltag einzieht. 

Silke Müller, Schulleiterin und Autorin, hat sich den rasanten Entwicklungen gestellt und das Thema KI mit Blick auf Kinder, Familien und Schule in ihrem neuen Buch aufgearbeitet. Im Titel heißt es zwar „Wer schützt unsere Kinder?“, es wird aber beim Lesen schnell klar, dass es ihr mehr um einen Aufruf zum Handeln geht. „Schützt eure Kinder!“, müsste es vielleicht besser heißen, oder „Fangt an, euch mit KI zu befassen!“ – Aufrufe, die an uns alle gerichtet sind.

Worum geht es?

Auf ca. 210 Seiten bearbeitet Silke Müller verschiedene Facetten des Themenfeldes der Künstlichen Intelligenz. Sie schreibt dabei aus ihrer Perspektive als Schulleiterin, als Digitalbotschafterin des Landes Niedersachsens, als Mutter und als besorgte Bürgerin (nicht als Informatikerin oder KI-Expertin). Ihr Buch „Wer schützt unsere Kinder?“ ist dabei keine (fertige) Analyse, sondern eher eine Art Aufrollen, vielleicht eine schreibende Suchbewegung zur und über die KI-Revolution, die da gerade in der Welt passiert. 

Inhaltlich geht es im ersten Teil des Buches um neue Möglichkeiten von generativer KI und die daraus entstehenden Herausforderungen rund um Cybermobbing, Cybergrooming, Deepfakes und die gefährliche Allianz aus KI und sozialen Netzwerken. Müller richtet hier den Blick auf einige ausgewählte KI-Tools, auf gesellschaftliche Entwicklungen, aber auch auf konkrete Gefahren für Kinder und Jugendliche. Im zweiten Teil geht es verstärkt um die Schule sowie um mögliche Ansätze für einen konstruktiven Umgang mit KI. Im Zentrum stehen hier eine Art individuelles Empowerment (Experimentieren, Fortbildung), aber auch ein gesellschaftlich-politisches möglich machen (mehr Investition, gesetzliche Rahmenbedingungen). 

Eingestreut finden sich dazwischen immer wieder Interview- und Gesprächsauszüge mit verschiedenen Expert*innen zum Thema KI bzw. mit Personen, die KI nutzen und/oder von technologischen Auswirkungen betroffen sind. Die vollständigen Gespräche können zusätzlich per QR-Code abgerufen werden. Mit dabei sind zum Beispiel der Experte für Cyberkriminologie Prof. Dr. Rüdiger, die Fobizz-Gründerin Diana Knodel und die Jungunternehmer Tom Schmidt und Lauren Riedel. Das lockert auf, erweitert die Perspektive und ermöglicht es der Autorin, ihre eigenen Überlegungen durch zusätzliche Einschätzungen zu untermauern. Der Kern aller Gespräche dürfte sein: An sehr vielen Stellen ist es von großer Bedeutung, sich zügig und umfassend mit KI zu beschäftigen. Gefragt sind wir alle, um verantwortlich handeln zu können, um aufzuklären und/oder um wettbewerbsfähig zu sein. Wegsehen ist keine Option. 

Müller fasst es in ihrem Schlusskapitel folgendermaßen zusammen: 

„Ich kann es abschließend nur nochmals wiederholen: Die Zukunft unserer Kinder wird zunehmend von der künstlichen Intelligenz geprägt, einem Phänomen, das unsere Welt in jedem Bereich revolutioniert – von der Bildung über die Arbeitswelt bis hin zum persönlichen Leben. Als Eltern, Pädagogen und verantwortungsvolle Mitglieder der Gesellschaft ist es unsere Pflicht, uns mit der KI auseinanderzusetzen, um unsere Kinder adäquat auf die Herausforderungen und Chancen dieser neuen Ära vorzubereiten.” (S. 207)

Pro und Contra

Silke Müller hat mit ihrem ersten Buch „Wir verlieren unsere Kinder! – Der verstörende Alltag im Klassen-Chat“ 2023 einen Bestseller vorgelegt, der viele Leser*innen wachgerüttelt hat. Ihr neues Buch knüpft daran an und will ebenfalls wachrütteln – jetzt mit dem Fokus auf KI. Müller schreibt dabei verständlich, informativ und spannend und tariert die Pole der KI-Diskussion mit ihrem auf Zugänglichkeit setzenden Schreibstil geschickt aus. Eindeutigkeit kann sie dabei nicht herstellen, aber das dürfte nicht ihr Ziel gewesen sein. Vielmehr betont sie, dass KI faszinieren und begeistern darf, gleichzeitig aber große Gefahren und Probleme mit sich bringt. Ihr Ton ist sowohl alarmistisch und besorgt als auch optimistisch und potenzialsuchend – ohne dadurch Widersprüche zu erzeugen. Beide Seiten stehen schlicht nebeneinander.

Gleichwohl sind aus meiner Sicht einige Dinge kritisch anzumerken. Dazu gehört zum Beispiel, dass sich die Autorin in ihren Schlussfolgerungen und Themen sehr oft wiederholt und einiges gleich mehrfach angeschnitten wird. Das wirkt beim Lesen etwas verworren und es fällt mir auch im Rückblick schwer, einen roten Gliederungs-Faden im Buch zu erkennen. Darüber hinaus hätte ich für etwas mehr inhaltliche Tiefe im Verhältnis mehr „echte“ Expert*innen-Interviews anstelle von „Frühstückstisch-Gesprächen“ bevorzugt. Viele „Analysen“ bewegen sich leider an der Oberfläche, beschreiben nur und kommen kaum über die Anwendungsperspektive heraus (das gilt nicht für das Gespräch mit Prof. Dr. Rüdiger – für mich ein Highlight des Buches). Und schlussendlich hätte ich es mit Blick auf die Schule spannender gefunden, wenn Müller nicht nur mit möglichen externen Partnern gesprochen hätte, sondern mit KI-Expert*innen innerhalb des Bildungssystems. Abgesehen von Diana Knodel (die als Unternehmerin auch außerhalb steht) wird leider auf keine einzige Person/keinen einzigen Text Bezug genommen, die/der in der bildungsbezogenen KI-Debatte im letzten Jahr bedeutsam war.

Fazit

Müllers Buch „Wer schützt unsere Kinder?“ ist trotz einiger Schwachstellen lesenswert und für viele Personen zu empfehlen. Es adressiert eine breite Leser*innenschaft unabhängig von Beruf und eigenem KI-Wissen. Interessierte Laien dürfen also ebenso zugreifen wie Eltern schulpflichtiger Kinder. Lehrkräfte, Lehramtsanwärter*innen und Lehramtsstudierende können ebenfalls einen Blick riskieren, sollten aber bei der Lektüre nicht stehen bleiben und das Buch nur als Auftakt einer umfangreichen KI-Professionalisierung begreifen. Die Botschaft ist jedoch für alle gleichermaßen wichtig: Nehmen wir die Herausforderung an, um die KI-Revolution sinnvoll und wertebasiert zu gestalten. Müllers Buch kann dabei ein Anfang sein.


Quelle: Müller, S. (2024): Wer schützt unsere Kinder? Wie künstliche Intelligenz Familien und Schule verändert und was jetzt zu tun ist. München: Droemer Verlag.

Weitere Infos zu Silke Müller sowie eine Leseprobe zu ihrem neuen Buch findet ihr hier.

Veröffentlicht am 27. Mai 2024

Zuletzt aktualisiert am 27-05-2024

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