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Ich bin stolz auf „meine“ Lehrkräfte!

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Gastkommentar zum Lehrkräfte-Bashing im SPIEGEL (und anderswo). Von Joachim Schnabel

Sehr geehrter Herr Feldenkirchen,

ich nehme Bezug auf Ihre Kolumne „Nichts gelehrt“, erschienen im SPIEGEL am 12.6.2020. Sie schreiben darin, dass kein anderer Bereich während der Corona-Krise so versagt hätte wie das deutsche Schulsystem. Sie werfen den Verantwortlichen vor, unflexibel und unkreativ mit der Krise umgegangen zu sein. Die Schuld schieben Sie den Lehrkräften und ihren Führungskräften zu.

Als fachlicher Leiter eines Staatlichen Schulamtes in Bayern kann ich weder Ihre Meinung noch Ihre Einschätzung zu den „Versagern in Ministerien, Behörden und Schulleitungen“ teilen. Folgendes möchte ich Ihnen erwidern: Nach der ersten Schockstarre im Zuge der Schulschließungen Mitte März habe ich eine wahre Aufbruchsstimmung bei Schulleitungen und Lehrkräften erlebt. Dies spiegelt sich auch in vielen Rückmeldungen wider. Trotz widriger Umstände und teils unzureichender digitaler Ausstattung haben bei uns alle Grund- und Mittelschulen einen Weg gefunden, weitestgehend alle Schüler*innen zu erreichen und zu betreuen. Mit viel persönlichem Einsatz, weit über das normale Maß hinaus, haben Schulen gelernt, die herausfordernden Umstände unter stets wechselnden Bedingungen im „Mischbetrieb“ aus Home-Schooling, Notbetreuung und Präsenzunterricht kreativ, verantwortungsbewusst und höchst professionell zu meistern. Es entstand dabei ein Laboratorium zur Kollaboration, zur Beschulung und zur Bildung der Schüler*innen unter den Maximen: „Bindung hat Vorrang vor Wissen“ und „Keiner darf verloren gehen!“



Die Leistungen der Schulen in meinem Verantwortungsbereich können daher nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ich wünsche mir für dieses Engagement auch die entsprechende gesellschaftliche und politische Anerkennung. Die gemachten Erfahrungen dürften den Sachaufwandsträgern viel Geld bei der Umsetzung des Digitalpaktes sparen, da nun z.B. evident wurde, wie viel wichtiger digitale Endgeräte in der Hand jedes Kindes im Vergleich zu digitalen Projektionsflächen sind. Lehrkräfte haben von sich aus einen unglaublichen Sprung in Sachen Digitalisierung gemacht. Und, sie haben es freiwillig, in Verantwortung für IHRE Kinder gemacht. Davor ziehe ich meinen Hut!

Entgegen Ihrer Einschätzung komme ich daher zu folgendem Schluss: Wir sind trotz aller Hindernisse eines föderalen und zergliederten Schulsystems auf dem richtigen Weg. Dabei gilt natürlich auch weiterhin: Der Erfolg hängt primär von den handelnden Personen ab!

Ich bin stolz auf „meine“ Schulleitungen und Lehrkräfte!

Joachim Schnabel


P.S.: Zum Phänomen des Lehrkräfte-Bashings

Offensichtlich scheint es in Zeiten von „Fake News“ auch bei als renommiert geltenden Medien opportun zu sein, ohne grundlegende Recherche, ohne differenzierte und detaillierte Sachkenntnis, vermeintlich allgemeine Stimmungen als gesetzt darzustellen. Das ist sehr traurig und wirft meines Erachtens kein gutes Bild auf den sachorientierten, investigativen Journalismus! Fehlen nämlich diese Einsichten, wird es für jeden schwer, Einordnungen vorzunehmen. Aber ist dies nicht die vornehmste Pflicht eines guten Journalismus, detailorientiert, bestens recherchiert und mit einer profunden Sachkenntnis der sicherlich nicht einfachen Strukturen des deutschen Bildungssystems einer breiten Öffentlichkeit Orientierung und Einordnung der Geschehnisse zu geben?

Wird dieser Grundsatz missachtet, kommt es zu oberflächlichen, von alltäglichen und singulären Erfahrungen und Stimmungen getriebenen Berichten, die vermeintlich vorgeben, die „öffentliche“, besser die „veröffentlichte“ Meinung darzustellen. Es werden „Urteile“ über Menschen und gesellschaftliche Subsysteme gefällt, die so weder haltbar noch hinnehmbar sind. Hier appelliere ich an den Ehrenkodex eines guten Journalismus!

Wir, die Gestalter*innen im Schulsystem, sehen es als unsere vornehmstes Aufgabe an, Kinder zu selbstständigen, verantwortungsvollen, kritikfähigen und mündigen Bürger*innen zu erziehen. Im Sinne Hartmut von Hentigs heißt daher unser aller Aufgabe: „Die Sachen klären und die Menschen stärken!“ Ich füge hinzu „… um Entwicklungen – in und nach der Corona-Krise – zu ermöglichen“.

Veröffentlicht am 13. Juni 2020


Joachim Schnabel ist Schulamtsdirektor und fachlicher Leiter des Staatlichen Schulamts im Nürnberger Land.


Hier geht es zur Kolumne „Nichts gelehrt“ von Markus Feldenkirchen, erschienen im SPIEGEL am 12.6.2020.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/das-schul-system-hat-in-der-corona-krise-versagt-kolumne-a-00000000-0002-0001-0000-000171527027

Bildquelle: www.pixabay.de

Zuletzt aktualisiert am 14-02-2021

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1 thought on “Ich bin stolz auf „meine“ Lehrkräfte!”

  1. Hans Ullrich sagt:
    Juni 13, 2020 um 10:34 pm Uhr

    Seien Sie mir nicht böse Herr Schnabel, Sie nutzen hier ein Stohmannargument:

    Herr Feldenkirchen sagt »Die eigentlichen Versager sitzen in den Ministerien, Behörden und Schulleitungen.«

    Sie dagegen sind »… stolz auf “meine” Schulleitungen und Lehrkräfte!«, mit starkem Fokus auf die Lehrkräfte.

    Die Lehrkräfte hat Herr Feldenkirchen ja ausdrücklich im Wesentlichen von seiner Kritik ausgenommen. Die müssen Sie nicht in Schutz nehmen.

    Er meint Sie und Ihre Kollegen in den Ministerien und in den Ämtern.

    Bitte halten Sie uns Lehrkräfte aus Ihrer Fehde heraus! Danke.

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