Ein Gastkommentar zur aktuellen Lage an Schulen. Von Florian Kohl
Gewerkschaften und Lehrer*innenverbände verwenden in diesen Tagen ein starkes Wort: Sie diagnostizieren einen Notstand an bundesdeutschen Schulen. Es fehle hinten und vorne an Personal, Lehrkräfte müssen unter krankmachenden Bedingungen arbeiten und die Chance einer umfassenden Digitalisierung wurde wieder einmal versäumt. Schulen sind am Limit und können den aktuellen Herausforderungen steigender Infektionszahlen nicht adäquat begegnen.
Überall in der Gesellschaft gilt die Devise, Menschenversammlungen auf engem Raum zu vermeiden – Schulleitungen aber dürfen die tägliche Großversammlung von Menschen an Schulen organisieren. Sie sind es, die entsprechende Hygienepläne adaptieren, Hygieneschutzmaßnahmen organisieren und die komplette Verantwortung dafür übernehmen müssen, ohne im geringsten Maße dafür geschult zu sein. Eine bekannte Schulleitung bezeichnet diesen Zustand treffend als Realsatire: Sie muss jetzt einen Hygienebeauftragten bestimmen, ohne dass diese Person entsprechend geschult werden würde. Deren Name steht einfach auf dem Papier. Und jeden Morgen soll entschieden werden, welche Kinder man wieder nach Hause schickt. Ein „bisschen“ Erkältung ist aber ok. Es ist wie Lotteriespielen, wirklich schützen kann man niemanden.
50 Minuten Scorpions als Maßnahme des Hygieneschutzes?
Es kann doch wirklich nur als Realsatire bezeichnet werden, dass sich Schulen vor den Sommerferien auf vier mögliche Unterrichtsszenarien vorbereiten sollten, um dann nach den Sommerferien zu erfahren, dass es nur noch drei Szenarien gibt. Aber halt: Seit dieser Woche sind es wieder vier! Es muss als Realsatire verstanden werden, dass es klare Empfehlungen durch den vom Bundesamt für Arbeit und Soziales herausgegebenen Arbeitsschutzstandard Covid_19 gibt, dass es klare Empfehlungen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung gerade für Bildungseinrichtungen gibt, dass das RKI klare Empfehlungen für Schulen verkündet und immer wieder davor warnt, das Infektionsgeschehen zu unterschätzen – aber keine der Maßnahmen an Schulen umgesetzt werden kann, schlicht weil keine entsprechenden Konzepte erarbeitet wurden. Es ist doch nichts als Realsatire, dass eine Kollegin aus dem Philologenverband vorschlägt, die Melodie von „Wind of Change“ als Lüftungsritual einzusetzen. Das dauere eben genau 5 Minuten und 10 Sekunden und könne immer abgespielt werden, wenn alle 20 Minuten gelüftet werden müsse. 50 Minuten Scorpions an einem Schultag als Maßnahme des Hygieneschutzes? Was bleibt einem da anderes übrig, als voller Fassungslosigkeit zu schmunzeln, wenn dann noch ein Kollege vorschlägt, Fortbildungen im Quer- und im Stoßlüften anzubieten – er sei da schließlich Experte.
Dem gegenüber ist es überhaupt nicht zum Lachen, wenn der bayerische Kultusminister Dr. Michael Piazolo den Start ins neue Schuljahr als Erfolg bezeichnet, weil nur ein paar Tausend Personen in Quarantäne sind und Kolleg*innen sich ihre Schutzmasken selbst kaufen müssen, und es ist auch nicht mehr lustig, dass als letzte Hygieneschutzmaßnahme das Lüften samt Lüftungskonzept herhalten muss – bei sinkenden Temperaturen. Jetzt fehlt nur noch, dass das Kultusministerium jeder Lehrkraft täglich einen Apfel spendiert, um das Immunsystem zu stärken.
Es kommt mir so vor, als wehre man sich mit Händen und Füßen dagegen, das Risiko der Lehrkräfte, krank zu werden, ernst zu nehmen und entsprechend zu reagieren. Fallen Städte und Landkreise in den Bereich der roten Corona-Ampel, erfindet man eben noch eine dunkelrote Ampel. Und weil man das Thema der Digitalisierung sowie alltagstaugliche Konzepte zum selbständigen Lernen komplett verschlafen hat, versucht man auf Teufel komm raus die Schulen offen zu halten – leider auf Kosten des Gesundheitsschutzes aller Beteiligten und mit der erbärmlichen Devise, dass es schon gutgehen wird.
Corona verstärkt das Gefühl, für alles allein verantwortlich zu sein
Aus meiner Sicht muss endlich darüber gesprochen werden, unter welchen Bedingungen Lehrkräfte tatsächlich arbeiten: Immer von Menschen umgeben zu sein, übervolle Klassen unterrichten zu müssen, keine Pausen zu haben, um mal wirklich abschalten zu können, im Krankheitsfall von Kolleg*innen aufgeteilte Schüler*innen zusätzlich im Klassenzimmer zu beaufsichtigen oder so genannte Verbundklassen, also zwei Klassen gleichzeitig zu „unterrichten“, keine Vertretungslehrkräfte zu finden, aufgebrauchte mobile Reserven als Notbetreuer*innen verbraten zu müssen und nonstop das Gefühl zu haben, für alles alleine verantwortlich zu sein. Corona verstärkt dieses Gefühl. Es ist erschreckend, was Kolleg*innen über ganz normale Arbeitstage berichten. Arbeitstage, die schon lange nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sind: „Wir haben mittlerweile ab 7.30 Uhr Aufsicht. Ich muss meine Kinder in der Aula vom Bus abholen. Sie dürfen sich nicht mit anderen Kindern vermischen. Die Kids sitzen dann bis 8 Uhr im Klassenzimmer und wollen beschäftigt werden. Wenn ich mein Klassenzimmer für den Unterricht vorbereiten will, muss ich also noch früher anfangen. Um 9.30 Uhr ist Pause. Wir haben aber keine Pausenaufsichten mehr, sondern jeder muss seine Klasse selbst beaufsichtigen. Letztendlich bin ich den ganzen Tag bis 13 Uhr nonstop bei meiner Klasse. Ich versuche wenig zu trinken, damit ich nicht auf die Toilette muss.“
Es steht außer Frage, dass Kinder Schule und Bildung brauchen. Es steht auch außer Frage, dass man sich kritisch damit auseinandersetzen muss, welche Alternativen es zum Regelbetrieb gibt. Es sind aber auch knapp sechs Monate Zeit vergangen, um auf die Pandemie zu reagieren und entlastende Strukturen einzuführen, die letztendlich allen Beteiligten geholfen hätten. Kleine Lerngruppen im gestaffelten Betrieb, hybride Unterrichtsformen bei älteren Schüler*innen, eine Entschlackung der Stundentafel, Konzentration auf die Kernfächer. Es gibt genug hilfreiche Vorschläge von Kolleg*innen aus der Praxis. Man kann, wenn man ehrlich ist, aufgrund dieser Zustände niemandem mehr empfehlen, Lehrkraft zu werden – da nützt auch die romantisierende Kampagne „Zukunft prägen – Lehrer werden“ des bayerischen Kultusministeriums nichts. Es braucht etliches, um den Lehrberuf wieder attraktiv werden zu lassen. Es braucht vor allem Schulen, die nicht mehr am Limit arbeiten. Es braucht eine Revolution des Bildungssystems, will man gute Lernbedingungen für alle Kinder schaffen – und vor allem benötigt man gesunde und leistungsfähige Lehrkräfte. Die Liste der GEW-Forderungen ist lang: Eine Reform der Lehrkräfteausbildung, gleiches Geld für gleiche Arbeit, kleine Lerngruppen, echte Inklusion und keine Mogelpackung, Chancengleichheit im Bildungssystem, eine konsequente Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, zwei Pädagogen-Lehrsysteme, Sozialpädagog*innen an allen Schulen, Anlass- statt Regelbeurteilung.
Gerade die dienstliche Beurteilung gehört jetzt ausgesetzt, genau wie neben den externen Evaluationen auch die verschiedenen Vergleichsarbeiten an den Grund- und Mittelschulen. Alles, was nicht dringend notwendig ist, muss auf den Prüfstand gestellt werden – und das können Schulen am besten in Eigenregie. Es braucht wirklich dringend Entlastung, will man einen Bildungsanspruch beibehalten und sich nicht den Vorwurf gefallen lassen, Schulen in Betreuungseinrichtungen umzuwandeln – und nicht mal die angemessene Betreuung ist mehr gewährleistet.
Ich möchte zum Abschluss aus einem treffenden Kommentar zitieren, den die Redakteurin Kathrin Walther am 21.10.2020 in den Nürnberger Nachrichten veröffentlicht hat und für den ich sehr dankbar bin. Sie bezeichnet uns Lehrkräfte als Co-Abhängige, die ein krankes System, und damit ist unser Schulsystem gemeint, immer noch stützen und durch unsere Arbeit bis zur Selbstaufgabe unter Vernachlässigung unserer Gesundheit am Leben erhalten – ein System, das für unsere Kinder längst nicht mehr passend ist und vielleicht auch nie war.
„Nein, ich mache weder Schulleitungen noch Lehrkräften Vorwürfe, ganz im Gegenteil. Der Fehler liegt eindeutig im System, im Planungsversagen, in der streng hierarchischen Beamtenmentalität, in der ungerechten Bezahlung – vor allem Grundschulen leiden unter dem Mangel. Wir brauchen jetzt und sofort einen ehrlichen, offenen, transparenten Umgang, und der fängt damit an, klar zu benennen, wer verantwortlich und was alles schiefgelaufen ist. Bislang läuft die Problembewältigung nach dem Prinzip „Die Letzten beißen die Hunde“. Das gilt für alleingelassene Schulleitungen und überforderte Pädagoginnen und Pädagogen, die das umzusetzen versuchen, was ihnen ihr Dienstherr auferlegt hat. Aber wissen sie, wer am Ende tatsächlich gebissen wird? Unsere Kinder.“
Veröffentlicht am 24. Oktober 2020
Florian Kohl ist Sonderpädagoge, Personalrat und stellvertretender Vorsitzender der GEW Bayern. Er schreibt unter anderem auf seinem eigenen Blog: https://www.florian-kohl.net.
Ich kann es nicht glauben was ich hier lese. Lehrer jammern auf hohem Niveau. Erzieherinnen in Kindergärten arbeiten seit der Pandemie mit Maske in vollen Gruppen. Hier trägt kein Kind eine Maske. Keins. Es gibt keine Luftfilter. Es besteht nicht mal die Möglichkeit Abstand zu halten.
Lehrer werden von ihrem Arbeitgeber so geschützt.
Die Kultusministerin in Bw sagt sie gehört zu Team Vorsicht und es findet immer noch Wechselunterricht statt , trotz Testpflicht. Aber Erzieherinnen arbeiten wieder in vollen Gruppen ohne das Kinder eine Testpflicht haben.
Lehrer verschwinden in der Zeit des Homeschooling in der Versenkung und überlassen ihre Aufgabe den Eltern. Vorallem bei
Grundschülern.
Lehrer reden diese Situation dann noch schön und wollen Eltern weis machen das ein Grundschülern in der zweiten Klasse völlig selbstständig sich das Unterrichtsmaterial beibringen kann und sollte. Mir hat die Lehrerin meines Sohnes erzählt das Kinder eigendlich gar kein Unterricht benötigen. Die können sich das Lesen, Schreiben und Rechnen selber beibringen. Das wäre so einfach das kann ja jedes Kind eigendlich schon wenn es in die Schule kommt. Da fehelen mir als Mutter die Worte. Auch wenn ich mir hier die Kommentare anschaue wird mir übel. Jammern, Jammern Jammern.
Vielleicht mag es den Lehrern hier noch nicht aufgefallen sein. Jeder leidet unter Corona. Nicht nur Lehrer. Auch dieser Berufsgruppe bleibt nichts anderes übrig als sich den Veränderungen anzupassen. Corona geht nicht mehr weg. Wir müssen lernen damit zu leben. Und Lehrer sollten mal nicht nur auf sich schauen sondern auf die Kinder die sie in der Klasse sitzen haben. Die leiden noch viel mehr unter Corona. Diese Pandemie macht Kindern Angst. AUCH Kinder sorgen sich um geliebte Verwandte. Sie vermissen ihre Freunde, ihren Sportverein, den Schulausflug, das Schulfest. Ich denke Lehrer sind in erster Linie Lehrer geworden weil sie Kinder etwas beibringen wollen. Und deshalb habe ich die Erwartung an Lehrer dass sie nicht nur an sich selber denken sondern an die Kinder und denen es ermöglichen eine normle Kindheit zuerleben mit Präsenzunterricht. Lehrer solltenKinder auch ein Stück weit emotional auffangen. Ihnen ein Anker sein und vermitteln das man es gemeinsam schaffen wird.
Stattdessen erlebe ich das Leher sobald die Schule wieder geöffnet ist vorallem Druck machen und ihren Stoff durchpeitschen.
Auf die Nachfrage ob der Zuhause gelernte Stoff in der Schule wiederholt wird bekommt man die Antwort dass dies leider nicht Möglich ist.
Wie koennen die Schüler die Masken-pflicht ernst nehmen, wenn sie seit den Sommerferien dicht gedrängt km Bus und km Klassenzimmer sogar ohne Masken ohne Abstand sassen. Auf dem Pausenhof im Freien sollen sie dann Masken tragen. Mit dieser irrsinnigen Verfügung haben wir bei den Jugendlichen viel an Glaubwürdigkeit verloren. Im öffentlichen Leben dürfen sich nur zwei Haushalte treffen. Im Unterricht treffen sich 24 bis 30 , manchmal sogar mehr. Wer soll dann da die politischen Entscheidungen noch ernst nehmen. O-Ton von SchuelerInnen:”Die verheizen uns doch hier”. Und was machen die LehrerInnen. Sie treten nicht fuer die
eigenen Rechte und die der SchuelerInnen auf Unversehrtheit der Person ein. Sie funktionieren anstatt sich zu waehren und gleiches Recht für alle zu fordern. Abstand im Unterricht, Lueftungsgeraete, Spuckschutz, Masken.
Super zusammengefasst, zeigt viele Aspekte der absurden Situation an Schulen!
Als Lehrerin einer beruflichen Schule gehen die Aussagen von Politikern, Kinder seien keine Infektionstreiber, m. E. an der Realität vieler Schulen vorbei. Die “Kinder”, die wir an meiner Schule unterrichten, sind zwischen 16 und 50 Jahre alt. Wer glaubt im Ernst, sie seien weniger Corona-gefährdet und infektiös als die übrige Bevölkerung?
Seit Beginn des Schuljahres leben wir in Schulen die absurde Situation, tagtäglich mit vielen verschiedenen Menschen Zwangskontakte zu haben, dazu noch ohne Abstand und bis vor kurzem ohne Mund-Nasen-Schutz, oft ohne Möglichkeit, den Raum ausreichend zu lüften, während an allen anderen Orten, die man im Alltag betritt, strenge Regeln gelten und Verhalten, das uns in der Schule aufgezwungen wird, mit Bußgeldern belegt wird.
Luftfilter für Klassenzimmer sind den Verantwortlichen zu teuer. Wir empfinden uns als Versuchtskaninchen eines riesigen Feldversuchs zur Corona-Übertragung.
Aus Solidarität zu Ihrem Artikel und um den notwendigen Protest zu zeigen, habe ich als Profilbild in all meinen sozialen Netzwerken einen Apfel eingestellt. Einige meiner vernetzten Menschen haben sich dem angeschlossen. Wer tut es noch? Der Apfel als Symbol für Protest.
Ich muss da bei diesem Kommetar jetzt doch auch kommentieren. Sie sind positiv verrückt! Aber ich liebe Ihre Art zu denken. Alles Gute! Ich würde Ihnen gerne einen echten Apfel schenken 🙂
In Baden-Württemberg ließ mich die Kultusministerin auf meine Anregung, Luftreinigungsgeräte in den Klassenzimmern einzusetzen, wissen, dass meine Anregung ans Sozialministerium weitergeleitet wurde. Dort würde eine Kommission zusammengestellt , um derartige Vorschläge zu prüfen, was natürlich noch bis ins nächste Jahr hinein dauern wird.
Vom Grünen Ministerpräsidenten erhielt ich gar keine Antwort. In meinem Schreiben an ihn hatte ich auch noch den wirtschaftlichen Vorteil für unser Land (durch die Produktion derselben u. niedrigere Krankheitskosten) erwähnt.
Die Betroffenen (Schüler, Eltern, Lehrer) sollten entsprechende Forderungen stellen
und die Verantwortlichen mit Briefen /mails/Telefonaten eindecken, statt in Foren
ihre Klagen zu ventilieren, denn das nützt gar nichts!
Mit einigem Amusement habe ich die zahlreichen Kommentare gelesen – Die Nicht-Lehrer schimpfen auf die Lehrer und die Lehrer zerfließen in Selbstmitleid. Ich selbst war lange in der Entwicklung in der freien Wirtschaft und bin jetzt (nach Konkurs der Firma) als Techniklehrer in einer Gemeinschaftsschule.
Ich kann Bestätigen: In beiden Bereichen gibt es ein paar faule Säcke, aber der Großteil arbeitet sehr engagiert, ob als Lehrer, in der Industrie oder im Gesundheitswesen. 60 Stunden Woche ohne Überstundenausgleich habe ich in beiden Berufen, das Gehalt ist bei den Lehrern eher etwas geringer ( verglichen mit einer AT-Kraft in verantwortungsvoller Position), dafür gibt´s eine sichere Alterspension und hoffentlich macht das Land nicht Konkurs. Vorzeitig in den Ruhestand? Vielleicht anderswo, wir müssen hier bis 67 arbeiten, während mein Nachbar aus der Industrie mit einer fetten Abfindung mit 60 in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Nach 15 schönen Jahren im Lehrerberuf , 4 verschlissenen Kultusministern, völlig fehlgeschlagenen Bildungsreformen und miserablem Katastrophenmanagement werde ich jetzt jedoch auf meine Pension verzichten und die nächsten 15 Jahre wieder zurück in die Industrie wechseln. Es stimmt, dass wir solidarisch zusammenarbeiten müssen, aber jeder darf sich seinen Beruf selbst aussuchen, und wenn er damit nicht zufrieden ist, kann auch jeder seinen Beruf wechseln, statt voller Neid über andere Berufe zu lästern.
Ich hatte in meinem Berufsleben sehr viel mit Lehrern zu tun und hatte keine gute Meinung von ihnen. Jetzt, da ich selbst drei Lehrer in der Familie habe und zwar höchst engagierte, muss ich mich bei allen anderen entschuldigen, denn nun sehe ich, was Lehrer wirklich leisten. Und allen, die so denken, wie ich früher gedacht habe, sei dieser Spruch ans Herz gelegt: “Bevor du urteilen willst über mich oder mein Leben, ziehe meine Schuhe an und laufe meinen Weg, durchlaufe die Straßen, Berge und Täler, fühle die Trauer, erlebe den Schmerz und die Freude und erst dann kannst du urteilen.” Ich wünsche allen Lehrkräften viel Kraft und Durchhaltevermögen für die Ausbildung unserer Kindern und Enkelkinder, der Zukunft unseres Landes.
Ganz herzlichen Dank! Ich finde es gerade sehr passend zitiert und habe mir den Satz auf unser Motto-Bild ins Klassenzimmer gehängt; er ist so wahr uns treffend für uns Lehrer und für die Kinder!
Und dann kommt die Idee, die Klassen in Vormittags- und Nachmittagsunterricht einzuteilen.
Kommentar meiner Tochter:” aber dann müssen die Lehrer doch doppelt solange arbeiten!”
16- jährige kapieren den Unsinn darin sofort!
Es wurde leider versäumt, das Online Scooling zu verbessern!
Mit meinen beiden Töchtern ( verschiedene Schulen), habe ich jetzt diverse Quarantänen, nach Corona Fällen von Mitschülern, durch.
Dazu die Unfassbarkeit, dass die Schulen nicht sofort die Klassen informieren darf! Nein das muss über ein, völlig überlastetes Gesundheitsamt laufen!
Was soll ich sagen….5.10. letzter Kontakt zu Corona-Positivem Kind, 16.10. Anordnung Homescooling ( Logo -ohne Info warun). 17.10. Anordnung Quarantäne….und es wurden NICHT alle getestet, man möchte sicher nicht Symptomfreie Coronaträger identifizieren!
So ein Unsinn….kein Wunder, dass die Zahlen massiv steigen.
Danke für den tollen Bericht, er spricht mir aus der Seele. Mein Kind leidet unter einer Vorerkrankung, trotzdem MUSS er zur Schule. Homeschooling würde nicht angeboten werden. Jeden Tag habe ich Angst das mein Kind sich anstecken könnte. Ebenso sind meine Mutter die im gleichen Haushalt lebt und ich vorerkrankt. Auch dieses interessiert im #reallife niemanden.
Was ist denn wichtiger in Deutschland?
Die Bildung der Kinder oder die Gesundheit?
Menschenansammlungen sollen vermieden werden, private Feiern mit einer gewissen Personenanzahl. Aber komplette Schulklassen sitzen jeden Tag Stunden in einem kleinen Raum? In der heutigen Zeit ist digitaler Unterricht doch kein Problem mehr…wenn man sich mal darum gekümmert hätte!!! Warum wird kein komplettes Homeschooling angeboten? Für mich unverständlich!
Vielen Dank, für diesen Bericht!
Ich bin erleichtert, dass ich hier auf die Kommentare blicke, denen ich mich nur anschließen kann!
Ich bin selbstständige Krankenschwester und versorgen in dieser Funktion Patienten mit multiplen Vorerkrankungen und Alzheimer-Demenz, in ihrer Häuslichkeit, bis zum Ende. Zusätzlich zu diesen Patienten versorge ich meine hochbetagten, schwer vorerkrankten Eltern in unserem Haus.
Nun kämpfe ich seit Wochen darum, meinen Sohn, per Homeschooling wie auch während des Lockdowns, daheim beschulen lassen zu dürfen!
Dies wird mir vom Schulamt verweigert, da es auf Grund der gegebenen gesetzlichen Grundlage, angeblich nicht möglich sei!
Mir wurde dort vorgeschlagen, meinen Sohn für die Zeit der Pandämie, in der Häuslichkeit zu isolieren, oder zu Verwandten oder Freunden zu geben damit er seiner Schulpflicht nachkommen könne!!
Ich habe keinen Antrag auf Befreiung von der Schulpflicht gestellt, sondern lediglich beantragt, ihn vom Präsenzunterricht zu befreien, und ihn wie während des Lockdowns, per Homeschooling zu beschulen!
Mein Kind in der Wohnung zu isolieren, hieße keinen körperlichen Kontakt mehr, Maskenpflicht, keine gemeinsamen Mahlzeiten, komplette Isolation von seinen hochbetagten Großeltern und keinen Kontakt mehr zu seiner schwerstbehinderten Halbschwester (die mit ihrem Vater nicht in unserm Haushalt lebt, zu beiden aber ein ausgesprochen enges und herzliches Verhältnis besteht) und nicht zu letzt einen auf das minimalste reduzierte Kontakt, zu mir.
Man habe da nur das Wohl des Kindes zu beachten der ein Recht auf den Kontakt zu seinen Klassenkameraden habe und sonst in eine soziale Isolation gedrückt werde, was psychische Folgen für ihn hätte!
Mein Sohn pflegt zu allen seinen Freunden einen engen ,wenn auch virtuellen Kontakt, und fühlt sich überhaupt nicht isoliert.
Er hat allerdings massive Ängste, seine Großeltern unbemerkt zu infizieren und dann, eventuell am schlimmst eintretenden Fall beteiligt, oder wie er es formuliert, Schuld zu sein…
Keine Ausnahmen in der Zeit der Pandämie?!
Alles nur zum Schutz des Kindes, aus Recht und Pflicht zur Bildung?!
DAS MÖCHTEN WIR JA!
Wo ist denn der digitale Fortschritt auf einmal geblieben, wenn nun Homeschooling nicht geht, oder: was ist wenn der zweite Lockdown kommen sollte? Dann soll geht es plötzlich wieder machbar sein?!
An dieser Stelle aber auch ein großes Dankeschön an alle Lehrer und Pädagogen, die sich in dieser Zeit täglich auf neue Gegebenheiten einstellen müssen und auch bis an den Rand ihrer Belastbarkeit gedrückt sind! Ihnen ist kein Vorwurf zu machen!
Ich werde weiter kämpfen und nach Möglichkeiten suchen…
Es tut mir in der Seele weh, wenn ich spüre, wie emotionsgeladen manche Beiträge sind. Dies zeigt doch überdeutlich wie groß der Druck ist, unter dem wir ALLE stehen. Ich selbst arbeite als Erzieherin im Schulkindergarten für körper und geistig- sowie mehrfach behinderte Kinder. Kein in Armbeuge niesen, kein selbständiges Nase putzen, kein selbständiges Essen oder Toilettengang und verschnupfte Nasen sind ja auch wieder erlaubt. Zum Lüften können sich unsere Kinder die Jacken nicht selbständig anziehen. Schutz? Fehlanzeige! Pausen? 7.45-14.00 Uhr. Dann immerhin oft 30 Minuten Pause möglich und weiter geht’s. (Auch ohne Pandemie) Dazu ständig neue Hygienevorgaben, inzwischen viele als soll Bestimmung, weil jeder weiß, dass sie bei uns trotz aller Mühe eh keiner einhalten kann. Ich würde gerne was dagegen unternehmen, bin abends jedoch nur noch fertig! Und ja liebe Eltern, auch wir haben Kinder, Familie und Haushalt…
Eltern haben es versäumt, sich zu kümmern.
Gerne auch im Gros die Kinder abgeliefert mit Erwartungshaltung.
Lehrer haben es versäumt, sich Gedanken zu machen mit Druck nach oben, um eine sinnvolle Strukturierung von Schule und Unterricht in Hinsicht auf das Gesamtwohl der Heranbildung der Jugend zu erwirken. Lieber hinter den Mauern bis zur Erschöpfungsgrenze gearbeitet, plus aller finanziellen Zuleistung.
Kommunen haben es versäumt als Sachaufwandsträger, Schulen als Investition in die Zukunft des Standortes zu begreifen, auch wenn steuerliche Zuwendungen nicht direkt rechenbar.
Über das Wesen des Kultusministerium fällt mir nur ein.. etwas über den Wolken.
Diese Firmenleitung hat wenig Ahnung von dem Geschehen im Betrieb. Auf Beschönigungspolitik wird sich verstanden. Punktuelle Vorzeigeerfolge groß publiziert. Weniger als die Spitze des Eisberges ist da vorzeigbar.
Ja, es gilt für alle Beteiligten: Machen wir es besser.
Was haben Eltern versäumt im Bezug auf die aktuelle Situation?
Der Wunsch die Kinder von Zuhause aus ihrer Unterrichtsmaterialien bearbeiten zu lassen wird von der Schule abgelehnt. Wenn Eltern es doch machen wird mit Ordnungstrafen gedroht. Nicht jeder kann sich das leisten.
Andererseits wird den Kindern gedroht das sie an dem Tod des Lehrers verantwortlich sind wenn sie ihre Maske nicht tragen.
Und im Kultusministerium derweil: … eigentlich voll die gute Idee mit dem Apfel.
Aber nicht spendiert. Einfach anordnen, dass täglich einer gegessen werden muss….
…”Aber für jeden Lehrer ein Apfel, das wäre zu teuer. Vielleicht 4 oder 5 pro Schule?”
Sehr geehrte Kollegen,Eltern und Erzieher,
Es ist schade und wenig angemessen, dass mehr als jemals zuvor die Eigenverantwortlichkeit aller Betroffenen auf eine einzige Institution..nämlich die der Lehrerschaft und der Erzieher…abgewälzt wird.
Zur Belohnung wird diesen Berufsgruppen dann ein völlig leistungsunentsprechendes minimales Entgelt zugeteilt.
Zusätzlich müssen sie sich den Gefahren der Pandemie aussetzen,ohne ausreichend geschützt zu sein und sich so einem schleichenden Burnout aussetzen .
Es würde mich nicht wundern,wenn das gesamte Bildungssystem unter den momentanen Gegebenheiten der ignoranten politischen
Haltung auf das unterst mögliche Level gleiten würde.
Wer fühlt sich denn überhaupt noch verantwortlich für irgendeine Form von Bildung,wenn diejenigen, die das vorantreiben bzw repräsentieren unter solch schäbigen Bedingungen arbeiten müssen ?
Vor welchem Hintergrund führen Eltern ihre Beschwerden,wenn das System nicht in der Lage ist,Menschen anzustellen, die unter würdigen Bedingungen bzw ihrer Ausbildung entsprechenden Möglichkeiten entlohnt zu werden?
Lehrer und Lehrerinnen werden schon viele Jahre nicht mehr ihren Leistungen entsprechend entlohnt und zzt geradezu stiefmütterlich und ohne irgendeine Form von Wertschätzung behandelt.
Eine Gesellschaft sollte darüber nachdenken, ob sie eine solche Behandlung für ihren Nachwuchs dulden möchte!!!
Mit der Aufrechterhaltung der Schulanwesenheitspflicht nimmt man den Eltern die Möglichkeit dazu die Verantwortung zu übernehmen. Also müssen die zuständigen auch dafür sorgen dass die Schulen, die die Kinder besuchen müssen, genug Platz und Personal haben um zu gewährleisten dass die Regeln die überall anders notwendig sind auch in den Schulen eingehalten werden.
Nur als kleiner Hinweis:
Im Vergleich aller OECD-Länder werden Lehrer in Deutschland am besten bezahlt.
Danke für diesen Artikel!
Ich bin Lehrerin im Süden Deutschlands und man sieht wieder mal, dass die Missstände überall gleich sind.
Und danke auch an die Kommentatoren, die Lehrer wieder als faule Säcke beschimpfen.
Ich arbeite Teilzeit, weil ich eine Tochter in der 2. Klasse habe.
Mittlerweile arbeite ich aber Vollzeit, bei gleichem Teilzeitgehalt. Ich bekomme für mehr Stunden weder mehr Geld, noch habe ich jemals die Aussicht, Überstunden “abzufeiern”. Welcher Arbeitnehmer in einem anderen Berufszweig ist so blöd, das zu machen????
Im Lockdown habe ich täglich von 6.30 – 23.00 Uhr durchgehend gearbeitet: täglich Arbeitspläne geschickt, jeden Schüler angerufen, mit Eltern gesprochen, Arbeiten korrigiert etc. Ich war in dieser Zeit immer für meine Schüler erreichbar. Und diese haben es auch permanent genutzt!
Von den Eltern habe ich sehr positive Rückmeldungen bekommen und sie haben den Arbeitseinsatz sehr geschätzt!
Die Kehrseite der Medaille: Für mein Kind, das in der 1. Klasse war, hatte ich nicht mal die Zeit, ihr die Aufgaben zu erklären oder ihr helfen. Ständig Tränen und Vorwürfe….
Aber zumindest haben meine Schüler alle ihren Abschluss geschafft!
Und nein, liebe schimpfenden Eltern, ich habe von meinem Arbeitgeber fürs Homeoffice kein Laptop bekommen, keinen Drucker, keine Kamera und kein Headset!
Und ja, ich bin froh über die Maskenpflicht! Ich will genauso geschützt werden, wie jeder andere Arbeitnehmer, der mit Menschen arbeitet. Ich habe selbst Familienangehörige, die zur Risikogruppe gehören und krank sind.
Aber für Lehrer gelten wohl nicht die gleichen Rechte!
Ich stehe jeden Tag vor einer Klasse, die mir freudig erzählt, wie toll wieder diese oder jene Feier war. Und dass der MNS nur einmal die Woche gewaschen wird. Ich rede mir den Mund fusselig! Aber was soll man da machen????
Liebe Kollegin,
ich kenne die Bedingungen.
Ich kann nur dringend empfehlen, selbst Grenzen zu setzen!
Wenn Sie jetzt ein höheres Deputat haben, dringen Sie ggf. m.H. des Personalrats darauf, Ihr Deputat zu erhöhen. Das ist möglich bei spontan aufgetretenem Mehrbedarf!
Alternativ können Sie mit der Schulleitung verabreden (und fixieren!), dass Sie Ihre Überstunden im Deputat nächstes Schuljahr doch abbauen können.
Letzte Möglichkeit: MAU. Dokumentieren Sie jede zusätzliche Unterrichtsstunde, ab 4h pro Monat (bei Vollzeit, sonst anteilig), muss das RP diese bezahlen, wenn ein Freizeitausgleich nicht möglich ist.
Homeschooling (=Homeoffice für uns Lehrer) allein mit eigenen Kindern daheim kenn ich ebenfalls, alles andere als gemütlich, wirklich!! Auch bei uns Geschrei von allen Seiten, weil alle da sind, aber ich nie wirklich disponibel. Permanente Unterbrechungen, große Unzufriedenheit, weil kein bisschen effektiv etc.
Wenn Sie nicht baldigst im Burnout landen wollen, dürfen Sie nicht von morgens bis nachts arbeiten. Ihr Deputat gilt immer noch!
Prioritäten setzen und Zeitaufwand dokumentieren, Klassenbetreuung aufteilen, nicht alle Aufgaben selbst korrigieren etc. Bestimmt haben Sie schon viele Strategien entwickelt. Es lohnt sich, das noch auszubauen!
Vielleicht kann der Mathekollege ja mal berechnen lassen, was eine einzige Party mit Corona so ausmachen kann – insbesondere mit Keimmasken, die dann wohl keinen Effekt mehr haben.
Alles Gute!
Doreen aus Stuttgart
So berechtigt und fundamentiert auch alle unsere Einwände und Poblembeschreibungen, alle Analysen und das Aufzeigen von erforderlichen Handlungen, für die Minister in der Kultusfraktion, auch sein mögen:
Liebe Eltern und Kollegen aus Schulen und Kindergärten, glauben wir wirklich daran, dass auch nur EINE maßgebliche Person unsere Texte und Kommentare, die mit viel Herzblut geschrieben sind, (von den Motzern mal abgesehen) zur Kenntnis nehmen wird?
Immerhin ist es ein kleiner Beitrag zur Psychohygiene (was Ignoranten als “Gejammer” interpretieren) und es mag manchem von uns gut tun, sich zu äußern, wenn auch nur in den Kommentaren hier. Meist sind zurzeit ja die Kollegen, die sich dabei normalerweise kurzfristig gegenseitig helfen könnten, durch permanente Aufsichtspflicht, versetzte Pausen und Schulzeiten, bei akuten Problemen nicht mehr erreichbar. Auch das gemeinsame Zusammensitzen zum Gespräch mit Gegenwartsbewältigung nach dem Unterricht, so wie vor Corona, fällt in der Regel aus.
Ich wünsche allen von uns, Eltern, Erziehern, dem Hauspersonal und den Lehrern gute Nerven , viel Kraft und eine unfassbar große Frustrationstoleranz, um das alles ertragen zu können! (nicht zuletzt die Querschlägerkommentare von Menschen ohne Sachkenntnis, die es immer wieder gibt)
Bleiben Sie gesund!
Ich hab mich selten so gehört gefühlt wie in diesem Artikel! Trifft die verheerende Lage auf den Punkt!
Bleib mal auf dem Boden, liebe Lehrerschaft. In der freien Wirtschaft ist euer Halbtagspensum normal, allerdings ganztags und bei deutlich weniger Urlaub und ohne Beamtenvergünstigungen und -sicherheiten.
Es gibt gerade jetzt viele, die euch zu Recht glühend beneiden. Erkundigt euch mal, was das Klinik- und anderes Personal im Gesundheitswesen verdient und unter welch wirklich oft katastrophalen Voraussetzungen dort gearbeitet wird.
Ich denke, es ist dringend notwendig, sich endlich den Begriff Solidarität klar zu machen und ihn mit Leben zu füllen.
DAS ist jetzt wichtig. Wir können nicht ohne euch, und ihr könnt nicht ohne uns. Also lasst uns endlich zum Wir wachsen.
Den großen Rest nehmen wir dann später durch.
Dem stimme ich voll und ganz zu und möchte noch hinzufügen, daß es wohl einmalig ist, daß man mit 60 frei entscheiden darf, ob man arbeiten möchte oder nicht, selbstverständlich bei Gehaltsfortzahlung. Sowas wäre in den Pflegeberufen sicherlich eher angebracht. Hier wird das Beamtentum schamlos ausgenutzt.
Wo haben Sie denn diese scheinbar generalisierbaren Infos her? Auf welches Bundesland und welche Quelle beziehen Sie sich? Mir sind definitiv drei Bundesländer (SH, SN und MVP) bekannt, in denen man nicht mit 60 abzugsfrei in Pension gehen kann. Vorsicht bei solchen Pauschalisierungen bitte.
@ Lorator-Wo soll diese freie Entscheidung stattfinden. Ich bin 65 und wüsste das ganz gerne, denn es wäre bei meiner Gesundheit (5 oder 6 Stunden, ohne Pause weil man die Kinder auch da beaufsichtigen muss und ohne dass Zeit für einen Gang zum WC ist (gleiche Begründung), sind für Männer meines Alters bisweilen eine Qual, plagt aber ebenso die jungen Kolleginnen und Kollegen, die zum Teil versuch wenig zu trinken, um nicht “aufs Örtchen” zu müssen! Sie haben ja so gar keine Ahnung, was wirklich läuft-es sei denn Sie beobachten die schwarzen Schafe, die für jeden Beruf eine Schande sind, die es aber auch in jedem Beruf gibt.
Von der physischen und psychischen Erschöpfung, dann bei vielen – spätestens zum Wochende, wie bei mir auch mit Schlaflosigkeit oder anderen Schlafstörungen in der Nacht münden, ganz zu schweigen!
Viele von uns tragen zu Hause eine Maske, um Familienmitglieder und die eigenen, sehr alten Eltern, die im Haushalt gepflegt werden, nicht zu infizieren. Gegessen wird im Arbeitszimmer (das kann ich nur auf mich beziehen, weiß ähnliches aber auch von mehreren KollegInnen), um eine Weitergabe von Viren zu reduzieren.
Wieder mal nur (verletzendes) Halbwissen, wiederholte Gerüchte oder, wie bei @ Ivo keine Ahnung davon, was ein Beruf wirklich leistet. Ihr Abreiten von Klischees versachlicht die Diskussion in diesem Forum keinesfalls. Bisher wollte keiner (von etwa 10 oder elf Leuten, die ich eingelud), der mit mir so über meinen Beruf sprach – und den ich für eine Woche, oder auch nur einen Tag, zu mir in die Klasse eingeladen hatte (aus meinem näheren Bereich, nicht hier aus Kommentaren) diese Einladung annehmen. Die Ablehnungen waren abstrus und offenbarten, dass diese Leute wirklich keinen “blassen Dunst” vom Lehrerberuf hatten. Das war noch vor Corona.
Jetzt kommen Sie und lamentieren über Halbtag, zuviel Urlaub und ungerechtfertigte Vergünstigungen. Suchen Sie sich bitte einen Lehrer und bitten Sie ihn, seinen Tageslauf, den Unterricht, die Elternbesuche, und, und, und… begleiten zu dürfen. Wenn die Schulen geschlossen werden, setzen Sie sich (wie manche von uns von März bis Mai) in Ihr Auto und bringen den Schülern zwei Mal in der Woche Arbeitsblätter und nehmen bearbeitete zur Korrektur mit-weil die Familien, außer Handys, keine funktionierenden digitale Endgeräte haben? Bei 24 Schülern?
Ob Sie gerne mit etwa 45 bis 60 Stunden “Halbtag” pro Woche in diesem “Betrieb” arbeiten würden? Und bieten Sie sich in den Ferien doch einmal an, bei den internen Arbeiten, die in den Schulen dann anstehen, zu helfen. Wie rechnen Sie Überstunden ab, die nicht geltend gemacht werden dürfen, weil Sie wie ich, schwerbehindert sind und eigentlich keine zusätzlichen Arbeitszeiten übernehmen dürften? Bei mir waren es 42 Stunden (Schul- und Zeitstunden gemischt) von Mitte September 2019 bis Jahresende 2019- nur die in der Schule abgeleisteten.
Sie werden sehr schnell merken, dass Ihr Kommentar nicht die Tataturanschläge wert ist, mit denen Sie ihn getippt haben. Wir können mit Recht stolz auf die Ergebnisse unserer täglichen Arbeit sein, unsere Leistungen und die unserer Schüler, weil wir den Beruf (das kommt von “Berufung”), den wir uns ausgesucht haben gerne ausüben.
Ohne Lehrer wüssten Sie vermutlich nicht einmal, wie man “Urlaubsanspruch” und “Halbtagesarbeit” buchstabiert und schreibt.
Wo kann ein Lehrer denn mit 60 in Ruhestand gehen? Mit Gehaltsfortzahlung? Man sollte doch Behauptungen aufstellen, die man auch beweisen kann. Es ist doch sehr einfach auf dem angeblichen Halbtagsjob der Lehrer herum zu reiten, wenn man keine Ahnung hat. Ich lade alle herzlich ein, mal eine Woche zu unterrichten
Du bringst es auf den Punkt. Wer war den 6 Monate zu Hause? Lehrer.!!! Ich arbeite beim Arzt. Corona Schwerpunktpraxis. Dieses ewige Gejammer der Lehrer ihr seit die ärmsten.
Sie haben ein völlig verzerrtes und falsches Bild von Lehrern.
Ich habe als Lehrerin, die an einer 8 zügigen Gesamtschule arbeitet, nicht 6 Monate Zuhause gesessen.
Meine Kolleginnen und Kollegen haben ohne vom Schulministerium klare Vorgaben zum weiteren Verlauf erhalten zu haben, adhoc onzepte entwickelt.
Lernmaterialien bereitsgestellt,Kommunikationsmöglichkeiten aller Art ausgeschöpft um Eltern zu erreichen.
Über Telefon,Emai und außerschulische Partner versucht überforderte oder hilflose Eltern zu unterstützen.
Auch ich habe zwei Kinder,die Zuhause im Homeshooling nebenbei unterstützt werden mussten.
Auch ich hatte Angst um meine Eltern,die zur Risikogruppe gehören.
Aber trotzdem war ich für alle meine Schülerinnen und Schüler da…
Hallo Ivo,
Ich bin zwar kein Lehrer, aber frage dich mal ob du dich je mit dem Beruf auseinander gesetzt hast??
Ein Lehrer hat den eigentlichen Stundenplan, muss zu Hause Unterricht vorbereiten, Arbeiten korrigieren, Beurteilungen schreiben, weiterbilden und sich mit Eltern auseinandersetzen, sowie Problemschülern und im Regelmäßigem Austausch mit Elternvertretern, der Schulleitung und den Kollegen stehen. Lehrer arbeiten heute, von dem was ich seit Jahren auch über Bekannte mitbekomme, oftmals mehr als 40 Std. Daher finde ich den Kommentar einfach nur dumm und zeugt leider auch davon welche Gleichgültigkeit in der Gesellschaft gegenüber anderen herrscht.
Sorry, aber wie wäre es , wenn Sie sich mal genauer informieren würden?
Zum einen bedeutet z.B. ein Stundenmaß von 27 Stunden nur den Unterricht vor der Klasse. Dazu kommen Vor- und Nachbereitung des Unterrichts ( Stundenvorbereitungen, Auswertung der Stunden, Korrekturen etc.)., Gespräche mit Schülern, Eltern, Institutionen, Erstellen von unendlich vielen Plänen ( z.B. Förderpläne, Stoffverteilungspläne…. ) Versammlungen mit Schülern, Eltern, Dienstberatungen, Fachkonferenzen, Zensurenkonferenzen, Weiterbildungen ( auch am Wochenende ) Organisation z.B Wandertag, Schulfahrten usw. und nicht zu vergessen die Aufsichten in der Schule, auf dem Schulhof, im Gebäude und und und…
Das hat mit einem Halbtagesjob nicht zu tun. Übrigens sollten Sie auch wissen, dass nicht alle Lehrer Beamte sind, ich hatte z.B. nicht einmal die Möglichkeit, mich verbeamten zu lassen.
Bedingungen in der Schule bei ständig hohem Lärmpegel , kaum Pausen, die jeder Arbeitskraft woanders zustehen, von Eltern gewünschte Erreichbarkeit bis zum späten Abend und am Wochenende, fehlende Wertschätzung und zunehmende Arbeit nicht nur als Lehrer sondern als Ersatzeltern, Psychologen, Gesundheitsexperten, Statistiker usw. machen den Beruf nicht leichter, auch wenn er ein schöner ist
Den Rest dann später….
Wenn ich das schon lese… “euer Halbtagspensum…” “deutlich weniger Urlaub [für die in der freien Wirtschaft]”…
Sie sprechen von Solidarität und haben ein solches Klischee von Lehrer nicht nur im Kopf, sondern trauen sich auch noch, es zu verschriftlichen?
Lehrer arbeiten nicht halbtags. Wir leben nicht in einer “Lehrer haben vormittags recht und nachmittags frei”-Welt Vielleicht halbtags in der Schule, aber nachmittags (bzw. mit eigenem Kind abends) will der eigene Unterricht vor- und bereitet werden. Mal jetzt von den im Artikel angesprochenen Problembereichen ganz abgesehen. Menschen in der freien Wortschaft haben idR frei, wenn sie nach Hause kommen. (Auch hier gibt es im Ausnahmen, definitiv!) Lehrer arbeiten daheim weiter.
Wir haben mehr Urlaub? Sie glauben ernsthaft, in den 6 Wochen Sommerferien, 2 Wochen Herbstferien, etc. haben wir nichts zu arbeiten? Ein Großteil der mir bekannten KollegInnen verbringt allein von den angesprochenen 40 Tagen 20 davon nicht in der Sonne, sondern bereitet auch hier das Schuljahr vor und nach. (Und ja, natürlich gibt es Lehrkräfte, die in diesen 40 Tagen nichts tun)
Sie sollten mal in einen ernsthaften Dialog mit LehrerInnen treten und hier nicht von einer Solidarität sprechen, zu der Sie scheinbar selbst nicht in der Lage sind!
Mehr fällt mir zu Ihrem anmaßenden Beitrag nicht ein.
Missstände überall!!
Und bequem natürlich, jetzt auf die vermeintlich halbzeittätigen Lehrkräfte zu wettern…
(Das sind übrigens die, von denen erwartet wird, die in vielerlei Hinsicht vernachlässigten Kinder auf das Leben vorzubereiten…. )
Und daher auch die berechtigte Frage: wie konnte es so weit kommen? Warum habt ihr Pfleger, Krankenschwestern, Ärztinnen und Ärzte und alle in sozialen/ sozialpädagogischen Berufen Tätige euch bislang nicht erfolgreich gewehrt?
Lieber Ivo, lieber Lohrator,
Es ist toll, dass Sie den Lehrerberuf für so attraktiv halten.
Ich darf Ihnen wärmstens die Seiten der Kultusministerien empfehlen. Hier gibt es aktuell vielfältige Möglichkeiten, sich als Quereinsteiger für den Lehrberuf zu qualifizieren. (Als Ärzte oder Meister z.B. für die Berufsschulen, sonst auch gerne für diverse Fächergruppen am Gymnasium oder als Förderlehrer) Bestimmt ist auch für Sie etwas passendes dabei und Sie können auch bald diese Privilegien genießen. Die Schulen sind für jede solidarische Unterstützung dankbar.
Bei Weitem nicht jede Lehrkraft ist verbeamtet. Von einem Halbtagsjob zu sprechen, zeugt von mangelnder Kenntnis.
Lieber Ivo,
ich bin über den Seiteneinstieg in die Schule eingestiegen. Langer Weg bei noch weniger Bezahlung und Doppel-Belastung (Vollzeit+Ausbildung). Trotz eines abgeschlossenen Magister-Studiums in Kernfächern, Lehrerfahrung in der Erwachsenenbildung und am Gymnasium (über mehrere Jahre), sowie Zusatzseminaren in entsprechender Verlängerung des Referendariats/der OBAS-Ausbildung habe ich keine Chance auf einen Laufbahnwechsel in A13. Studiert hatte ich natürlich zunächst in erster Linie auf der fachlichen Ebene. Digital bin ich absolut hinreichend versiert, aber eben auch ausschließlich privat ausgestattet. Entsprechend hat das Home-Schooling auf eigene Kosten sehr gut funktioniert.
Ich kenne den Vergleich zur freien Wirtschaft. Dort hat es mir weniger Spaß gemacht, gut bezahlt war es auch nicht trotz Beförderung ins Key-Account-Management. Ich bevorzuge nach wie vor den Beruf der Lehrerin, die Stressbelastung ist allerdings kein Vergleich zu acht, zehn oder zwölf Stunden Büro. Und damit meine ich alleine den Vormittag, dessen Charakter hier und nicht zuletzt in dem Hauptartikel hinreichend beschrieben wurde.
Es kommt in keiner Weise auf die Zeit an, die du vor Ort verbringst und die von dir als “Halbtagspensum” degradierte Arbeitszeit. Ein oben beschriebener Vormittag bringt jeden an die Grenzen seiner Stressresistenz, auch im mittleren und jüngeren Alter. “Man nehme nur die dauerhafte Lautstärke, die das vegetative Nervensystem belastet (Durch Lärm kann es über das vegetative Nervensystem, das Atmung, Blutkreislauf und Stoffwechsel reguliert, z.B. zu folgenden Reaktionen kommen: Erhöhung der Herzfrequenz, d.h. das Herz schlägt schneller. Verengung der Blutgefäße mit Erniedrigung der Hauttemperatur. Verspannung der Muskulatur (Verkrampfung)” (Quelle: Google-Definition)
“In Klassenzimmern ist es permanent zu laut – so Lärmforscher P. Becker. Das stresst Schüler*innen und Lehrer*innen und führt zu Konzentrationsschwächen.” (Quell: “Der Lehrerfreund)
Du fährst in den meisten Arbeitsbereichen am Abend nach Hause und hast Feierabend, ebenso am Wochenende und im Urlaub solltest du nicht mit Arbeit konfrontiert werden, um Überlastung zu vermeiden. Natürlich ist das längst nicht überall der Fall, Home-Office ist allerdings in der Corona-Zeit durchaus ein praktiziertes Konzept in vielen Betrieben. Greifen berufliche Erwartungen in unzumutbarem Maße in das Privatleben ein, kommt besonders in der freien Wirtschaft der Begriff “Work-Live-Balance” zum Einsatz. Ich weiß nicht, in wie weit er seitens des Schulministeriums verwendet wird.
Tatsache ist, dass Lehrer*innen mit Hauptfächern entsprechend im Anschluss an den 6-Stunden-Tag im Jahr durchschnittlich ca. 600 Korrekturen zu leisten haben, was sich bei sinkendem Bildungsniveau zunehmend zermürbend darstellt. Dazu kommt die Unterrichtsvorbereitung. Nehmen Sie als Beispiel bei einer vollen Stelle an einer Realschule 28 Stunden Vollzeit, rechnen dann ungefähr eine halbe Stunde (je nach geforderter Qualität) Unterrichtsvorbereitung pro Unterrichtsstunde. 14 + 28 = 42 Meines Erachtens liegt die “normale” Arbeitszeit pro Woche bei 40 Stunden. Wie viel unbezahltes Plus ggf. dazu kommen kann, ist mir als ehemalige Nicht-Beamtin sehr bewusst.
Nun hatte ich, so leid es mir tut, noch nicht die organisatorischen Aufgaben eines/r Klassenlehrer*in erwähnt. Da geht es um die Organisation von Ausflügen, Klassenfahrten, bürokratisch-einzuhaltenden Richtlinien, Listen, Listen Listen, Unterschriften einfordern, Nachhalten, dass diese zurückkommen, die Schüler*innen fachfremd in der Berufsorientierung stark zu machen, Gespräche mit allen Beteiligten führen, sollte es Konflikte geben oder auch einfach mal nur so spontan über den Leistungsstand des Einzelnen, bei durchschnittlich 100 Schüler*innen pro Lehrkraft alleine in den Hauptfächern.
Gerne wird man auch in zusätzlichen Gremien und Arbeitsgruppen eingeteilt, da in Schule ja so viel zu tun ist. In Zeiten, in denen die Digitalisierung zwanzig Jahre zu spät in aller Munde ist, arbeitet man sich in ein Forum ein, von dem dann aber die Regierung drei Monate später sagt “das nehmen wir doch nicht, kommt mal schnell in das andere rein. Das wird dann auch in drei Monaten wahrscheinlich soweit sein, dass es zum Einsatz kommen kann…”
Abschließend kann ich nur sagen, dass ich mich voll und ganz solidarisiere mit den Menschen im Gesundheitsbereich. Ich würde dies aber nicht zuletzt aus den genannten Gründen ebenso von Menschen, die in der freien Wirtschaft tätig sind mit denjenigen erwarten, die ihr Möglichstes tun, dafür zu sorgen, dass ihre Kinder eine bestmögliche Chance auf Bildung erhalten und vielleicht die Augen nicht länger vor der Realität verschießen, auch und ganz besonders in Zeiten, in denen es in diesem Beruf kein Problem zu sein scheint, mit dreißig Personen in engen Räumen zu verharren, wenn privat die Zahl auf Fünf begrenzt wird.
Ich stimme Cornelia Wirth zu.
Wir müssen zusammen halten und nicht gegeneinander agieren.
Meiner Meinung nach wurde noch nicht über die Möglichkeit des freiwilligen Fernbleiben vom Schulunterrichts diskutiert. Die Eltern mit der Möglichkeit ihre Kinder zu Hause zu unterrichten, würden den anderen mehr Platz in den Klassenräumen verschaffen.
Hi, es sind nicht nur die Schulen, die Lehrer usw.! Auch wir, die Ehrenamtlichen, die Tag für Tag unsere Kinder in Jugendlichen eine Abwechslung zum Tagesablauf bieten müssen den hohen Herausforderungen der Hygienemaßnahmen stemmen. Wolfgang Branz aus Bad Waldsee
Es ist so ähnlich wie mit Trump: man kann die Augen verschließen + sich in eine eigene Phantasiewelt begeben( siehe Ministerien & Politiker) oder man hat teilzunehmen am wahren Leben, das seit mindestens 30 Jahren immer schneller der Vernichtung Unvernünftiger anheim fällt. Was tun? Nachdenken und handeln! Sich mit Gleichgesinnten zusammentun, sofern man nach dem Irrsinn noch Kraft dafür hat!
Ein wirklich guter Text. Ich bin Mutter und erlebe zu diesen ganzen Problemen etwas woran keiner denkt. Die Angst der Kinder. Schlafstörungen und Sorge nur Träger zu sein und Oma anzustecken. Nicht zu wissen was morgen sein wird. Schnell noch spielen, schnell noch ein Bild für das nette Mädchen malen. Wir erziehen und den Kindern müssen die Ängste genommen werden. Aber wie, wenn wir selbst nicht wissen wie.
Das ist ein sehr guter Punkt, der mir auch schon gekommen ist. Meine Kinder sind befreit, und ich muss sagen, sie sind entspannt und vertrauen mir. Die Schulen begleiten sehr gut. Es funktioniert! Und die Kinder vermissen auch nichts- ich frage oft nach, ob es geändert werden muss und sie verneinen. Aber das Lernen hat sich verändert-sie lernen viel entspannter und viel lieber.
Der oben geschriebene Text ist fantastisch- ich denke genauso.
Es ist schade, dass die Eltern sich nicht wehren, dass mit ihren Kindern so umgegangen wird.
Der entscheidende Punkt ist die Schutzkleidung. Lehrer haben im Mai zwölf Euro bekommen, um sich Masken zu kaufen. Das war’s.
Kein Plexiglas, keine Handschuhe, keine Schutzanzüge und kein Abstand zu der als partymachend verschriehenden Jugend. Aber Extraaufgaben: Alternative Beschulung der Risikokinder und der, die in Quarantäne stecken. Sind im Moment nur ca. drei Überstunden jede Woche die unser Familienleben einschränken.
Ich habe mir erlaubt Ihren Kommentar auf linkedIn zu veröffentlichen. Ihre Punkte fassen die Diskussionen, die wir nahezu alltäglich über die ungenügende (im Sinne einer Zensur) Unterstützung, Ausstattung, Besetzung mit adäquatem Personal, die finanzielle Ausstattung, die Schulen nicht nur im Augenblick erhalten, etc. führen sehr gut zusammen.
In NRW schlingert sich die Politik durch die Krise und kann einem nur bedauernswertes Kopfschütteln entlocken. Diese Vernachlässigung der Zukunft unseres Landes ist im Grunde strafbewährtes Handeln.
Ich kann das alles nicht mehr so wirklich nachvollziehen. Was ist denn mit den Kindern/Schülern unserer Republik. Das sind doch die wahren Verlierer bei dem Spiel. Klar, die Lehrer/Erzieher haben ein Risiko, sich anzustecken, aber die Schüler ganz genau so. Die Zukunft unserer Kinder ist in Gefahr und keinen stört es?! Das kann doch nicht wahr sein. Es kommen immer mehr Egoisten zum Vorschein. Rumjammern und nichts machen ist so typisch.
… Das zeigt, dass sie die Aussage dieses Textes nicht verstanden haben. Ich arbeite seit Monaten 12 bis 18 Stunden täglich an sieben Tagen in der Woche, um die Nichtorganisation von oben in der Hierarchie (in dem Fall das Kultusministerium) aufzufangen. Und das hat nichts mit Rumjammern zu tun. Ich bin Mitglied in einer Schulleitung und lade sie gerne ein, eine Woche mal vorbei zu schauen, was alles an Arbeit ANFÄLLT. Ich bin es leid, dass sich Menschen ein Urteil erlauben, die denken, dass ein Lehrer nur während seines Unterrichts etwas zu tun hat. Wir haben alle ein Interesse daran, dass die Kinder im Präsenzunterricht sitzen.
Wenn Sie meinen Lösungen und Hilfen zu sehen, dann melden Sie sich gerne bei mir, wir bekommen nämlich keine bisher, weder von vom Ministerium noch von sonst irgendwem außen. Jedes Wort in diesem Artikel kann ich unterschreiben und noch weitere Dinge hinzufügen.
Wenn es um die Kinder geht warum dürfen die Kinder dann nicht von Zuhause lernen wenn Eltern da sind die sie unterstützen können?
Warum wird Kindern gedroht das beim falschen Maskentagen im Falle einer Infektion des Lehrers sie für den Tod des Lehrers verantwortlich sind, der laut dem Lehrer zu 99% eintreten wird?
Mir ist bewusst dass dies nicht in jedem Bundesland und an jeder Schule so ist und das jeder Lehrer und jeder Schulleiter anders ist und viele eine tolle Arbeit leisten.
Das hilft aber alles nichts wenn weder personelle noch räumliche Möglichkeiten da sind um das was überall anders gefordert wird umzusetzen. Wenn Schulen das aber dennoch mitmachen und dann eben auf die notwendigen Maßnahmen verzichten tragen sie auch mit die Verantwortung.
Wenn wir unsere Kinder in die Schule schicken müssen und das lernen von Zuhause weiterhin verboten bleibt erwarte ich dass mehr dafür getan wird das unsere Kinder vor anstecken geschützt werden.
Vielleicht den Kommentar einfach mal zu Ende lesen:
“Aber wissen sie, wer am Ende tatsächlich gebissen wird? Unsere Kinder.”
Wir müssen endlich aufhören, uns gegenseitig Verantwortungslosigkeit vorzuwerfen – es geht nicht um Schuld, sondern um unser aller Lebensqualität & Gesundheit!
An alle außerschulischen Mitbürger: Es ist bedauerlicherweise Fakt, dass Florian Kohl mit jedem seiner Worte Recht hat und die Zustände an Schulen wenig mit Normalität zu tun haben; alle stehen unter hohem Druck, denn diese angeschlagene Karre am Laufen zu halten kostet (zu) viel Kraft & Geduld – das wirkt sich auf alle Beteiligten (Schüler, Lehrer, Eltern & Verwaltungsangestellte) aus.
Statt jetzt aus den unterschiedlichen Positionen heraus zu meckern, muss man sehen, was sich verbessern lässt – das muss unser aller GEMEINSAMES Interesse sein!
Also: Druck & Ansteckungsgefahr vermindern, d. h. Menschenmassen verkleinern, Abstände einhalten, Masken benutzen – in Schule wie auch im Rest der Republik! Es gibt vernünftige Pläne zu kleineren Gruppen im Wechsel, jeder im Präsenzunterricht mit persönlichen Kontakten…
Wir alle haben die Pandemie weder gewollt, noch gemacht – aber wir wollen doch alle so gesund es geht hindurchkommen & Angehörige schützen & dazu muss JEDER mithelfen; ganz sicher auch durch Akzeptanz der Nöte seiner Mitmenschen – da kann man einen solchen Hilferuf einer Einrichtung des öffentlichen Lebens, die so viele junge Menschen betreut, nicht überhören – denn nur so kann man auch die vielen Privathaushalte vor einem weiteren kompletten homeschooling schützen!
Der Kommentar von Joscha Falck ist sehr treffsicher und klar. Seit Jahren machen insbesondere Grundschullehrkräfte brav, was von oben nach unten gedrückt wird, auch wenn es zu Lasten ihrer Gesundheit geht, weil sie das Beste für die wollen.
In der Coronakrise verstärkt sich das einfach.
Was ich allerdings echt nicht mehr hören kann, ist ( wie in einigen Kommentaren hier) das übertriebene Jammern und auf der anderen Seite das rücksichtslose Lehrerbashing! Damit kommt man nicht weiter. Da ist Empathie gefragt statt Schuldzuweisung an die, die das System am Laufen halten.
Die Behauptung, dass Flüchtlinge an der Situation in Schulen verantwortlich seien, ist eine Unverschämtheit und zeigt, dass da jemand nicht weiß, wovon er redet! Bei diesem Thema ist kein Platz für fremdenfeindliche Hetze!
Solche Kommentare regen mich auf!
Ich stimme vollkommen zu.
Sehr geehrter Herr Kohl! Danke für diesen absolut zutreffenden Gastkommentar. Ich bin jetzt seit 27 Jahren durchgängig Lehrerin. Zuerst 11 Jahre in einer Brennpunktschule im Ruhrgebiet und nun in einer kleinen Schule in Ostfriesland. Obwohl ich mittlerweile gesundheitlich auf dem Zahnfleisch gehe, sehe ich den Beruf als Berufung . Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen. Vielen Dank! Warum dies immer noch nicht geändert wird, ist mir schleierhaft.
Und warum es immer noch hohe NC’s für Grundschullehramt gibt und ich alleine 5 FSJ bzw Praktikantinnen kenne, die aus diesem Grund leider, trotz großer Befähigung einen anderen Beruf ergriffen haben, ist mehr als traurig. Und wie Sie schon geschrieben haben, verdeutlicht Corona all diese Schwachstellen, wie mit einer Lupe. Vielen Dank für Ihr Engagement und alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Bianka Mayer
Es gibt genug Vorschläge, wie man die Situation an Schulen entschärfen kann: Klassenstärke halbieren, Unterricht vor-und nachmittags, Lernstoff minimieren. Letzteres wäre kein Drama. Etwas weniger Boulimie-Lernen und vielleicht sogar mehr intrinsisch motiviertes Lernen könnte die erfreuliche Folge sein !
An sich eine sehr gute Idee mit den halbierten Klassen, die vormittags bzw. nachmittags unterrichtet werden. So einfach ist das nur leider nicht, denn es fehlen dazu die Lehrkräfte. Den Lehrerinnen und Lehrern kann man nicht zumuten, das doppelte Stundendeputat zu unterrichten (-> das wären dann als Gymnasiallehrkraft allein 46 reine Kontaktstunden) plus die Vorbereitung, Nachbereitung, Korrekturen etc. Da kommt man je nach Fächerkombination auf mindestens 70-80 Stunden pro Woche. Nicht machbar!
Und wer bereitet dann den Unterricht nachmittags vor, wenn die LehrerInnen da auch jeden Tag vor der Klasse stehen? Ich bin selbst Lehrerin und arbeite zu Stoßzeiten und derzeit quasi immer 55-60 Stunden/Woche, in den Ferien weniger. Aber niemals nie.
Allen, die Lehrerbashing betreiben, weil wir ja ach so viel frei haben, sei gesagt: ihr habt euch wohl den falschen Job ausgesucht. Ironie aus.
Ich arbeite auch an einem Förderzentrum in Oberbayern. Schulleitung und Verwaltung haben auch hier bei uns eine deutliche Mehrbelastung. Auch für uns Lehrer sind es neue Herausforderungen, die Conrona in unseren Schulalltag bringt… Man würde sich einen besseren Info Fluss von oben nach unten wünschen.. Teilweise bekommt die Schulleitung Fr mittag neue Vorgaben im Bezug auf Convid19 die am Montag schon umgesetzt werden müssen (auch im privaten Bereich ist das so:Der Kindergarten meines Kindes bekam Fr nachmittags die Info dass ab Montag die Gruppen geteilt werden müssen und die Hälfte der Kinder zuhause bleiben muss..) Bei uns ist das Thema Digitalisierung schlimm, wir haben eine sehr engagierte Schulleitung die sich sehr dafür einsetzt, die Digitalisierung voranzutreiben… Aber es werden uns Schulen da schon auch Steine in den Weg gelegt… Es gibt Leih-IPads… Aber kein vernünftiges WLAN an unserer Schule um sie zu nutzen, viele Kollegen haben nun aus der eigenen Tasche einen mobilen HotSpot gekauft um hier vernünftig arbeiten zu können…. Undundund… Corona zeigt die Schwachstellen unseres Schulsystems in deutlicher Art und Weise auf… Da waren sie schon davor… (Schulen brauchen mehr Eigenverantwortung für Entscheidungen und Ressourcen, es braucht vernünftige praxisorientierte von den Schulleitungen mitzuentscheidende Lösungen für eine Digitalisierung….)
Guten Tag
Liebe Lehrer*innen, liebe Erzieher*innen, ich habe vollstes Verständnis dafür, dass euch die Situation derzeit belastet. Ich kann auch verstehen, dass die Forderungen und Erwartungen größer sind, als teilweise Menschen möglich.
Aber bitte versteht auch die Eltern, die darauf angewiesen sind, dass ihre Kinder gut betreut sind.
Als alleinerziehende, in einem systemrelevanten Beruf angestellte Mutter eines 1. Klässlers bin ich bereits mit verkürzten Betreuungszeiten im Hort und dem Wegfall der Hausaufgabenbetreuung konfrontiert, muss also neben einem Vollzeitjob abends noch den Haushalt schmeißen, und die Hausaufgaben meines Sohnes betreuen, lesen üben, und irgendwie noch die Zeit für einmal Kuscheln, ein kurzes Spiel und Abendessen finden.
In meinem Beruf im Altersheim kann ich nicht sagen, ich teile meine Patienten auf und schicke die Hälfte nach Hause, um die Ansteckungsgefahr zu verringern, und ich kann auch nicht davon ausgehen, dass sie anderweitig betreut werden, wenn ich Panik bekomme, krank zu werden.
Die Situation ist beängstigend, belastend und überfordert derzeit jeden!
Aber ich bin es langsam auch leid, dass alles auf den Schultern der Eltern abgeladen wird! Ich trage berufsbedingt die meiste Zeit eine Maske, habe dies auch vor der Pandemie tun müssen. Ich arbeite mit Handschuhen und teilweise Vollschutzkleidung. Dennoch muss ich infektiöse Patienten genauso höflich, zuvorkommend und menschlich behandeln, wie gesunde eben auch! Und hey, obwohl ich seit 12 Jahren in diversen medizinischen Berufen arbeite, obwohl ich mit MRSA, Rota, Noro, Grippe, etc. konfrontiert werde, lebe ich noch immer – Dank Schutzmaßnahmen!
Ja, auch ich finde, dass das Schulsystem dringend einer Überholung bedarf – wie viele andere Systeme auch!
Ja, auch ich finde, dass Verantwortung an Leute abgewälzt wird, die sie nicht tragen sollten, wie Lehrer – aber auch Eltern!
Ja, auch ich finde es schwierig, mir einen Winter mit offenen Fenstern vorzustellen, wenn Schnee und Regen die Klassenzimmer unter Wasser setzen – hatten wir letzte Woche auch bei meinem Sohn.
Aber ich halte Klassenteilungen und Schulschließungen tatsächlich für die allerallerletzte Option, weil dadurch sehr, sehr viele andere Leute nicht mehr arbeiten können, die dennoch dringend gebraucht werden!
Ich kann von einem Halbtagesjob nicht leben, und ich habe weder Urlaub noch Überstunden übrig.
Also, bei all eurem nur zu verständlichen Frust über die Gesamtsituation, bitte vergesst nicht die ursprüngliche Verantwortung, die ihr tragt, nämlich die, unsere Kinder bestmöglich zu betreuen und zu unterrichten. Wir Eltern schätzen euch und sind auf euch angewiesen! Wir alle müssen Opfer bringen, aber so Gott will, ist das eines Tages wieder vorbei. Aber bitte, bitte, lasst uns bis dahin zusammen halten und uns nicht gegenseitig das Leben noch schwerer machen, als es schon ist.
Vielen Dank für euer Verständnis!
Bitte vergessen Sie nicht, dass auch wir Lehrer Eltern sind. Oft wird das vergessen.
Halbtagsjob?
Dann wechseln Sie doch den Beruf. Es herrscht nämlich völliger Notstand. Gerade weil wir Verantwortung für die Kinder haben, müssen die Missstände genannt und endlich auch abgestellt werden. Ihr Appell Opfer zu bringen und uns nicht so anzustellen ist naiv, denn diese Vorgehensweise praktizieren Grundschullehrer seit Jahrzehnten. Mit der Konsequenz, dass sich die Gesamtlage sogar noch verschlimmert hat.
Vielen Dank für Ihr Nichtverständnis und Ahnungslosigkeit.
Lieber Herr Kern,
Ihre letzte Bemerkung ist in meinen Augen absolut unangebracht. Ihre Vorrednerin äußert sich sehr diplomatisch und mit nachvollziehbaren Argumenten. Und das ist Ihre Antwort? Schade.
Ja, wir alle – oder zumindest sehr viele von uns – stehen in dieser Notsituation unter enormem Druck und Stress. Aber mein Eindruck ist, dass insbesondere die Lehrerschaft mit ihrer starken Lobby es mal wieder schafft, sich deutlich Gehör zu verschaffen… und am Ende wieder von besonderen Privilegien zu profitieren. Was ist denn mit all den anderen, die im Job viele Kontakte haben, z.B. Krankenschwestern, Pfleger, Verkaufspersonal Erzieher, Polizisten… über sie und deren Herausforderungen geht es in der medialen Diskussion deutlich seltener.
Probleme lautstark kommunizieren und Rechte einfordern sind das eine, konstruktive Lösungsansätze zu bieten und aus einer starken gesellschaftlichen Stellung heraus den Solidargedanken zu leben, das andere.
Ach ja: es geht fast immer um die Lehrer und kaum um die Schüler. Warum ist das so? Ich verweise auf meine Aussage bzgl. Lobbyarbeit.
Liebe 3Kids,
auch Ihnen muss ich Ahnungslosigkeit unterstellen. Effektive Lobbyarbeit findet nicht in der Vorschulzeit und Grundschulzeit statt.
Nochmals zum besseren Verständnis.
Gutmütigkeit, Opferbringen und Selbstaufopferung wird ausgenutzt und bringt sogar eine Verschlechterung der Situation. Träumen Sie weiter.
Danke für diesen Beitrag!
Ich stimme Ihnen/Ihrem Kommentar sowie dem Artikel oben aus ganzem Herzen zu.
Selbst Lehrerin an einer Brennpunktschule in Berlin und alleinerziehende Mutter eines 2.Klässlers.
Mein Vorschlag um ein wenig Nachhilfe zu geben: die entscheidungstragenden Bildungspolitiker*innen gehen in Gruppen zu 26 Personen für eine Woche täglich 8h in einen 36qm Klassenraum, ohne Abstand, und ohne Maske (-wie es ja in Berlin der Fall ist. Wir haben zwar offiziell ne rote Ampel bei einem Inzidenzwert von 110, aber für Schulen gilt ja noch die Extraampel mit hellgelb.). Um mal zu gucken was sich so ergibt, setzen wir einen Coronapositiven dazwischen. Wenn wir schön lüften, sollte ja nichts passieren.
Es gäbe sinnvollere und effizientere Möglichkeiten, um den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten und den Gesundheitsschutz der gesamten (!) Schulgemeinschaft zu leisten. Keine*r meiner Schüler*innen möchte seine Eltern/Familie/Freunde infizieren.
Ich finde, dieses System ist nicht mehr unterstützenswert. Lehrer*innen sollten gemeinsam aufbegehren und geschlossen protestieren.
Der entscheidende Punkt ist die Schutzkleidung. Lehrer haben im Mai zwölf Euro bekommen, um sich Masken zu kaufen. Das war’s.
Kein Plexiglas, keine Handschuhe, keine Schutzanzüge und kein Abstand zu der als partymachend verschriehenden Jugend. Aber Extraaufgaben: Alternative Beschulung der Risikokinder und der, die in Quarantäne stecken. Sind im Moment nur ca. drei Überstunden jede Woche die unser Familienleben einschränken.
Und hey, obwohl ich seit 12 Jahren in diversen medizinischen Berufen arbeite, obwohl ich mit MRSA, Rota, Noro, Grippe, etc. konfrontiert werde, lebe ich noch immer – Dank Schutzmaßnahmen!
– Das ist der Unterschied! Für uns Lehrer gibt es KEINE Schutzmaßnahmen, KEINE Handschuhe, KEIN Vollschutz, KEIN Abstand, Masken können wir uns selbst besorgen, von unserem privaten Geld.
Und nur darum geht es, wir verlangen den gleichen Arbeitsschutz, wie er für alle anderen Berufe auch gilt.
Ich bin auch alleinerziehende Mutter zweier Jungs und ich stehen auch vor dem Problem, wer betreut die Kinder, wenn die Schulen schließen oder im Wechselbetrieb beschult wird. Keiner kann sich weniger Geld leisten oder seinen Job zu verlieren. Genau da liegt das Problem, warum Schulen bis zum Erbrechen offen gehalten werden, es kann sich keiner “leisten”. Ist es nicht verwerflich und unfassbar, dass man sagen muss “Arbeit” oder gesundheitlicher Schutz” unserer Kinder. Es kann nicht sein, dass Schulen rechtsfreie Orte sind. Es kann nicht sein, dass überall ein Minimalontakt von 5 Personen gilt, aber unsere Klassen, Busse und Bahnen voll gestopft sind. Ich finde es unverantwortlich, auch psychisch betrachtet, von Eltern zu verlangen, Kind oder finanzielles Desaster. Keine Frage: es müsste lauten: KIND, wir Eltern sind diejenigen die in letzter Instanz sagen müssen , NEIN, so nicht, schützt mit vernünftigen Konzepten unsere Kinder. Ich selbst bin auf der Arbeit mehr geschützt als mein Kind. Und die Schulen haben keinen Betreuungsaufteag, sondern einen Bildungsauftrag. Warum schließen sich nicht Menschen zusammen, die, die nicht Arbeiten müssen, können 2-3 Kinder übernehmen und das Homeschooling überwachen. Wenn es denn als Online – Echtzeitunterricht durchgeführt würde. Es gäbe unzählige Möglichkeiten, haben unsere Kinder und deren Lehrer nicht das selbe Recht auf Gesundheitsschutz , wie Sie und ich, auf der Arbeit? Es ist sogar unsere PFLICHT besonders unsere Kinder vor Schaden zu bewahren. Sie sind uns ANVERTRAUT und können sich nicht selbst schützen, also müssen wir es tun.
Auf den Punkt gebracht, Susanne Lindenau!
Sehr wahr!
Stimmt.
Super Antwort, spricht mir so sehr aus der Seele! Wir alle sind in dieser Situation belastet und gefordert. Jammern hilft nicht. Zusammenhalten schon.
Sehr geehrte Lena,
natürlich nehmen wir unseren Beruf sehr ernst und unterrichten bestmöglich. Allerdings ist Ihnen bei Ihrer Darstellung leider entfallen, dass Sie in Ihrem Beruf, den ich sehr achte und dessen Leistung ich anerkenne, Schutzausrüstungen, Masken, … also einen umfassenden Arbeitsschutz zur Verfügung gestellt bekommen und Sie nicht mit Masken in einem mind. 40 Quadratmeter großen Raum 20 mehr oder weniger aufmerksame Kinder stimmlich erreichen müssen.
In Schulen wird im Gegensatz zu Alten- und Pflegeheime der Arbeitsschutz sehr klein geschrieben. Mundschutz muss selbst besorgt werden, Handdesinfektionsmittel – Fehlanzeige, ein Waschbecken für 20 oder mehr Personen, keine Lüftungstechnik,… Einzig das Aufreißen der Fenster alle 20 Minuten wird uns und den Kindern als Arbeitsschutz angeboten. Mal ehrlich unter solchen Bedingungen würden Sie doch an Ihrer Arbeit zweifeln oder vermutlich schon längst auf die Straße gehen.
Auch darüber sollten Sie einmal nachdenken!
Ich bin auch ein “Elter” (über die Jahre sind es neun Kinder geworden) und gleichzeitig Lehrer, kann also für beide Seiten sprechen. Ich stehe voll hinter dem was sie schreiben, aber welche anderen Lösungen als die kritisierten ( z.b. Teilung der , was von Mai bis August in unserer Schule ausgesprochen sinnvoll war- und völlig ohne weitere Ansteckungen lief) wenn unsere Kultusministerien auf dem mittelalterlichen Techniken (die aber wenigstens bei Schmierinfektionen sinnvoll sind) Händewaschen und Lüften stehen bleiben? Wissenschaftlich erwiesen ist es, dass professionelle Luftreinigungsgeräte, welche die Zimmerluft 6 Mal stündlich umwälzen, mit Virenfiltern (HEPA 14) die Keimfracht der Aerosole in Klassenzimmern um 99,9% (so die eine Untersuchung, von mehreren ähnlichen Ergebnissen von verschiedenen Instituten) reduzieren können. Weil man dafür Geld in die Hand nehmen muss (das aber offensichtlich da ist, wenn man den gesamten deutschen Förderungskatalog anschaut) wird von der Kultusministerkonferenz, trotz besseren Wissens behauptet, dass diese Geräte von Fachleuten als nicht sinnvoll betrachtet werden würden.
Wenn es nur um das Geld geht, wäre es aus meiner Sicht auch ein Weg gewesen, von dem Corona Sonder Kindergeld jeweils 100 € weniger auszuzahlen – dann wären diese Geräte nämlich für jedes Klassenzimmer schon bezahlt! ( die Kultusminister jammern, das Kosten von ca 100 € pro Schüler entstehen würden). Wenn schon nicht dem Staat, so wären sicher allen Eltern diese 100 € es wert gewesen, ihr Kind zu schützen. (vermutlich ist das etwas blauäugig, wenn man die Praxis unseres Staates kennt, solche Mittel gelegentlich auch in andere Kanäle umzuleiten… Q. e. d. !)
Es wird höchste Zeit, dass Eltern adäquat und mit legalen, aber ernstzunehmenden Mitteln, auf die Barrikaden gehen! ( damit meine ich nicht das sinnlose Vorgehen der Corona Gegner- Eltern , wie kürzlich in Göppingen geschehen) Leider können uns dabei nur angestellte, nicht aber die verbeamteten Lehrer begleiten (Dienstrecht). Jedenfalls wird es höchste Zeit, das in den Ministerien gemerkt wird, dass es uns Eltern ernst ist. Eltern, die letztendlich auch die Gehälter der jeweiligen Kultusminister bezahlen.
Liebe Lena,
ich bin Lehrerin und Mutter und danke dir für den durchaus realistischen und auch warmherzigen Kommentar. Von einem Perspektivwechsel profitieren alle Akteure in dieser Realsatire.
Auch ein Kompliment an Joscha Falck für seinen gelungenen Text. Ich denke, dass die Ministerien den Apfel als Zeichen ihres Wohlwollens in Betracht ziehen würden.
Schon seit Jahren sieht es an den Schulen unterirdisch aus, was z. B. die Ausstattung betrifft, die Schüler- Lehrer Relation, die sanitären Anlagen, die viel zu unpassenden Klassenräume, und und und. Ich war selbst 40 Jahre Lehrerin und weiß wovon ich rede. Von wegen gutes Gehalt! Was Lehrerinnen privat an Geld investieren, um einen angemessenen, Unterricht durchführen zu können, wird nirgendwo erwähnt. Warum auch. Jetzt die Schulen, Lehrer und besonders die Kinder mit voller Wucht an die Wand fahren zu lassen, ist verantwortungslos, schlichtweg ein nicht wieder gut zu machendes “Verbrechen “!
Ein super Kommentar und alle, die Lehrer hier mal wieder beschimpfen, können ja mal ein Praktikum machen, denn erst dann, wenn man die Zustände kennt, kann man es auch beurteilen.
Heidrun?
Es ist verrückt, bei uns muss man auf dem leeren Flur und draußen bei der Hofaufsicht Maske tragen, aber im engen Klassenzimmer, wo ich teilweise vorne weniger als 50cm Abstand zu den Schülern habe und mich vor der Tafel kaum um mich selbst drehen kann, da braucht es das nicht. So trage ich auch im Unterricht die Maske, in der Hoffnung, dass es mir als Risikogruppenmitglied mit Vorerkrankungen und Betreuerin meiner 82jährigen Mutter doch irgendwas bringt…Auch das Arbeiten ohne Pause halte ich nur durch, da ich nicht voll arbeite.Ich kann oft zu Hause nur noch dasitzen und weinen….
Schön, dass sich jemand Gedanken macht. Schade, dass sich so wenig Menschen Gedanken um unsere Kinder machen!!
Als Lehrer, also vermeintlich studierter, intelligenter, erwachsener Mensch weiß man wohl recht gut mit der Situation umzugehen. Ich als Mutter zweier Kinder, eins davon mit Lernbeeinträchtigung, Arbeitnehmerin, Hausfrau und Studentin muss schließlich auch damit klar kommen und “Überstunden” machen.
Aber unsere Kinder sind doch die Leidtragenden, angefangen mit Schwindel und Kopfschmerzen wegen der Maske auf dem Weg mit der Bahn zur Schule, über Sportunterricht, der bei Wind und Wetter bislang draußen statt gefunden hat, umziehen hierfür in nicht beheizten Kellerräumen, frieren im Klassenraum, mit zusätzlicher Fleeceweste in der Klasse, lange Unterhose unter der Jeans und Klassenarbeiten und HÜs bis zum Umfallen, dass die Kinder auch keine Zeit mehr haben nachmittags irgendetwas zu tun, was Ihnen gut tut!! Gut, raus müssen sie eh nicht, hatten ja morgens genug Frischluft..Und alle Erwachsenen jammern!?
Unsere armen Kinder, für die nichts getan wird.
Hauptsache die Lehrer bekommen ihre Laptops.. Als Beamte mit A wieviel?
Unsere armen Kinder..
Ich finde es nur noch unverschämt, was Sie schreiben. Beschweren Sie sich doch bitte am Kultusministerium.
Wieder einmal ein Beweis dafür, dass jemand, nämlich Sie, nichts gecheckt hat. Schade!
Ich bin Lehrer im Angestelltenverhältnis. Bekomme monatlich 1000 Euro weniger für die gleiche Arbeit wie ein verbeamteter. Dass wir Laptops bekommen ist mir neu. Habe mir nun einzig damit ich Schülerarbeiten digital korrigieren kann ein Surface gekauft. Ach ja, aus eigener Tasche und ohne Zuschuss. Habe übrigens große Angst, mich in einer meiner 12 Klassen zu infizieren und damit meine Mutter anzustecken. Die Schüler gehen etwas sorgloser damit um und knuddeln sich vor der Schule, in den Gängen oder bauen in einer 10. Klasse Gymnasium “Händetürme” wie ich das früher auch getan habe – allerdings war ich da noch im Kindergarten und nicht mitten in einer Pandemie in einem roten Ampellandkreis.
Hallo Kerstin!
Da würde ich gerne mal die Adresse haben, wo ich einen Laptop bekommen kann. Bitte hier und jetzt angeben. Danke.
Bisher ist nämlich niemand auch nur für irgendwas aufgekommen, was ich zur Arbeit benötige, nicht für Papier, nicht für Rotstifte, nicht für Drucker, Laminiergerät, Folien, Farben oder sonst irgendwas.
Welcher arbeitende Mensch kauft sich selber seine Arbeitsmaterialien?? Die würden ihrem Arbeitgeber was husten!
Einfach mal den Mund halten, wenn man keine Ahnung hat…
Oder bitte belehren Sie mich gerne eines Besseren und geben mir die Adresse wo ich den Laptop bekomme!
Sie schreiben “Als Lehrer, also vermeintlich studierter, intelligenter, erwachsener Mensch weiß man wohl recht gut mit der Situation umzugehen. ”
Nun ja, da ich bereits die Zustände geschildert habe, mit denen ich täglich konfrontiert bin, sagt mir mein Verstand, dass ich eigentlich zuhause bleiben sollte!! Stattdessen reduziere ich seit März meine Sozialkontakte im privaten Umfeld, und habe meine Freunde in diesem Jahr 1 Mal gesehen. Können Sie das für sich ebenfalls unterschreiben? Oder für Ihre Kinder, für die zweifelsohne Sozialkontakte zu Freunden absolut notwendig für die geistige Entwicklung sind?
Verstehen Sie mich nicht falsch, ich werde nur etwas sauer, wenn so über Lehrer geschimpft wird, obwohl die Sachlage doch eine andere ist. Lehrer sind im Übrigen auch nicht schuld, dass es die Pandemie gibt und sollten nicht das Ventil sein.
Auch Lehrer sind Eltern und in Sorge um ihren eigenen Eltern. Wir Lehrer denken ständig an unsere Schüler, ich mache mir Sorgen um die anstehenden Abiprüfungen. Ich war schon mit 20KollegInnen wegen mehrerer positiver SchülerInnen in Quarantäne. Am Montag geht’s wieder los, ich gehe gerne arbeiten und mache mir halt insgesamt Sorgen.
Schade, Kerstin, dass Sie sich so wenig Gedanken um die Lehrkräfte machen! Vom Sachaufwandsträger im Stich gelassen, da sind sogar Plexiglasscheiben zu teuer, und nein, Lehrer bekommen keine Laptops (die Bemerkung A wieviel ist wohl dem bodenlosen Neid geschuldet). Die Laptops, die vorhanden sind, sind für die Schüler, die zu Hause keine Ausstattung haben. Der Pferdefuß wurde auch schon in einem Kommentar erwähnt, was nützt ein Laptop, wenn das Medium fehlt, sich auf die Bayerncloud aufschalten zu können? Wer zu Hause keinen Computer hat, hat auch kein WLan. Und in der Schule ist es auch nicht erlaubt, bzw. die baulichen Gegebenheiten machen es unmöglich. Bevor so unqualifiziert kommentiert und nur in eine Richtung ausgekeilt wird, bitte erst mal die Voraussetzungen erfragen. Danke.
Hallo Kerstin,
erstens rate ich Ihnen, Beleidigungen gegenüber anderen Personen zu unterlassen. Dies zeugt von Arroganz, sozialer Inkompetenz und Missachtung der Leistung anderer. Hoffentlich arbeiten Sie nicht zu eng mit anderen Menschen zusammen.
Ihnen ist wohl entgangen, dass nicht nur die Kinder unter solchen Bedingungen an Schulen unterrichtet werden, sondern dass auch Lehrer und Lehrerinnen unter den gleichen Bedingungen unterrichten, dass es für Lehrkräfte keinen Arbeitsschutz Hinsicht Covid-19 gibt und dass erkrankte Lehrer nicht unterrichten können und somit ein Unterricht nicht mehr gewährleistet werden kann.
Außerdem zeugt der Kommentar über Dienstlaptops von absoluter Unkenntnis ihrerseits und der Kommentar über das Gehalt ist eine Frechheit und zeugt nur von Neid.
Ich hoffe inständig, dass sie über ihren unqualifizierten Kommentar noch lange nachdenken.
als beamteter Lehrer an einer Förderschule muss ich zu den Laptops bemerken, dass es mir und meinen Kollegen an der Schule wesentlich lieber wäre, diese Beträge würden in Luftreinigungsgeräte für Klassenzimmer gesteckt. Das wird es Sinn machen, wouldn’t nicht ein fremd beschaffter Laptop, von einer Verwaltung, fern der Schule, die ohnehin keine Ahnung hat was benötigt wird – von hinausgeworfenen Millionen darf also ausgegangen werden. (es dürfte nahezu keinen Lehrer geben der keinen Rechner zu Hause hat um seinen Unterricht und sonstiges vorzubereiten. Ich bin 65 Jahre alt, arbeite aber zu Hause mit zwei PCs, die sich laufend gegenseitig spiegeln , damit weiter gearbeitet wird wenn einer defekt werden sollte, und besitze einen Laptop zum Einsatz in der Schule). Von einem nicht vorhandenen Laptop erkranken keine Schüler und sterben keine gefährdeten Angehörigen, wenn Kinder den Virus mit nach Hause bringen!
Bei uns jammern weder Lehrer noch Schüler. Einen Laptop hat allerdings auch noch keiner in unserem Kollegium erhalten. Das ist wirklich jammerschade!
Wir Lehrerinnen sind auch Mütter, Hausfrauen, Arbeitnehmerinnen, haben auch Kinder mit Behinderungen gehören zu Risikogruppen.
Geld für Digitalisierung wäre da, die Technologie auch (seit vielen jahren, schon lange in Firmen verwendet). Andere Länder haben das schon über mehrere Jahre eingeführt und geübt (Lehrkräfte geschult, Stundenpläne und Lehrmethoden angepasst,…); in DE haben Kultusbürokratie und Lehrerverbände (gewisser, Philologenverband u.a.) das immer ausgebremst. Deswegen habe ich nur wenig Verständnis für jammernde Lehrer; auch wenn die Einzelnen jetzt erheblich Mehrbelastung tragen. am härtesten trifft es nämlich Eltern+Schüler. Corona deckt an vielen Stellen Mängel und Unfähigkeit auf. Ich wundere mich aber wie führende Parteien hier so ruhig bleiben können. Versagen in Bildungsfragen ist die sichere Methode um bei Wahlen abgestraft zu werden!
Bravo! Bravo! Bravo!
Ich stehe voll und ganz hinter diesem Beitrag. Meine Tochter und mein Schwiegersohn sind Lehrer, an der Grundschule und Oberschule. Keine Pausen mehr zum kurz mal Abschalten, dauernde Betreuung, alles muss der Lehrer machen, dazu kommen Kinder, die besonders viel Aufmerksamkeit brauchen, Eltern, die nur noch fördern und der Stoff “muss” rüber gebracht werden. Die Beiden sind oft krank, kurieren es aber am Wochenende aus, denn Montag müssen sie wieder fit sein.
Sie können nicht um 14 Uhr nach Hause gehen, denn sie Schulen sind “Ganztagsschulen”. Ich finde es unmöglich, dass die Regierung die Lehrer, egal wo sie arbeiten, so hängen lässt.
Vieles von dem was in dem Artikel geschrieben ist, ist nicht neu und dürfte angehende Lehrkräfte spätestens im Studium klar werden. Hut ab wer um die Zustände weiß und den Beruf wählt. Das eine Pandemie vieles ändert und die Mängel offen zu Tage treten geht allen Menschen so. Und mal ganz klar meine Meinung, es gibt eine Menge Lehrer die sich an Zustände wie beschrieben adaptiert haben und im Beamtenstatus auf die Pension warten. Andere machen einen guten Job und es gibt auch Schulen wo engagiert an der digitalisierung des Unterricht gearbeitet wurde und die jetzt davon profitieren könnten. Viele aber nicht, und da geht es jetzt nur mit Augen zu und durch. Jeder Berufsstand ist auch für sich selbst verantwortlich, und Entlastung gibt es zur Zeit leider nicht. Vor allem nicht im sozialen Bereich wo ich auch selber verortet bin. Nur etwas Mut und ein wenig die Angst reduzieren, so schlimm wird es für die Masse nicht!
Carsten, Krankenpfleger und Angehöriger der “Risikogruppe” und Vater von zwei schulpflichtigen Kindern die hoffentlich noch weiter in der Schule unterrichtet werden, damit sie in dieser Zeit nicht komplett abgehängt werden.
Die Pandemie verschärft die Krise unseres Schulsystems.
Als meine Brennpunktschule noch genügend Ressourcen hatte, hatten wir begeisterte Lehrer, die ebensolche junge Menschen zu neuen Lehrern ausbilden konnten.
Wir hatten überwiegend zufriedene Eltern und ebensolche Schüler, denen wir oftmals einen kräftigen Schubs zu einem besseren Lebensweg gaben.
Inzwischen gehören auch die IGSen, wie die Grund-und Förderschulen zu den “Restschulen”, denen die notwendigen personellen und räumlichen Resourcen fehlen. Die völlig überforderten Lehrer sind längst über den Punkt hinaus an dem sie das noch auffangen konnten.
Wir merken es inzwischen an kranken Lehrern aber auch den Schülern. Zunehmend sind sie lernunwillig und gewaltbereit.
Die Teile der Gesellschaft, die offenbar Schulen, Lehrer und Kinder als störend im Wirtschaftsleben ansehen, verkennen das gesellschaftliche Sprengungspotential dieser Tendenz. Wollen wir junge Menschen zu leistungsunwilligen, demokratiefernen, gewaltbereiten Menschen werden lassen?
PS Den “Apfel” gibt es inzwischen auch. Niedersachsen spendiert 50 000 Poster zum Thema Lüften.
Seit längerem schon bin ich fassungslos, wie ein Land wie Deutschland mit seiner einzig wertvollen Ressource Mensch umgeht. Seit längerem bin ich aber auch schon kraftlos, um weiter zu argumentieren und nachhaltig zu handeln, ohne dabei selbst am Stock zu gehen.
Meine Hauptaufgabe sehe ich momentan darin, Unfallgefahren zu vermeiden: Beim Lüftungskonzept wurde nur an Temperatur, aber nicht an Wetter gedacht! Als am Freitag beim Querlüften die frischen Böen den Regen quer durchs Klassenzimmer trieben, riet ich meinen Schülern, ab Montag zusätzlich zur Wolldecke noch den Regenmantel mitzubringen, während ich auf der Suche nach dem Abzieher war, um die Pfützen auf dem Boden zusammenzuziehen …
Und Sie meinen das es so richtig ist mit Decke und Regenmantel. Hätten Sie mal lieber die Kinder nach Hause geschickt das wäre zehnmal klüger gewesen.
Ach und wo bleibt dann die Betreuung, von der hier so oft geschrieben wird?
Dss ist die falsche Antwort: Lehrkräfte dürfen SchülerInnen nicht einfach nach Hause schicken.
@Helgard Schneider … und anderer Kritikaster:
Didaktisch reduziert auf diesen Fall, zum leichteren Verständnis der Voraussetzungen an einer Schule (die ja jeder kennt, weil jeder schon einmal eine Schule besucht hat -und Fachfrau oder Fachmann dadurch geworden ist!)
Nach Hause schicken “ist” nicht: Verlässliche Schulzeiten müssen eingehalten werden und der Vorgang müsste erst am Amtsweg, wenn es eine ganze Klasse betrifft, genehmigt werden. Das gleiche gilt übrigens, wenn ein Lehrer plötzlich schwer erkrankt und nicht mehr unterrichten kann.
Beispiel: Wenn es in meinem Klassenzimmer ab 9.30Uhr über 34°C hat, wie Sommer 2019 mehrfach, darf ich von mir aus auch kein “Hitzefrei” machen!
Bei einer Klasse bedeutet das “nach Hause schicken”: (je nach Klassenstärke) 22-33 Anrufe bei allen Eltern – wann soll ein Lehrer das machen? Es kostet viel Zeit! Für Schüler aus nicht erreichbaren Elternhäusern, oder für Kinder bei denen Eltern (erstaunlich was es alles für „Gründe“ gibt) ablehnen:
Man muss einen Aufenthaltsort für diese Schüler (natürlich beaufsichtigt!) finden, samt Betreuungsperson. Auf andere Klassen verteilen ginge normalerweise, wäre da nicht Corona.
Gut, der Lehrer kann seine verbliebenen Schüler selbst beaufsichtigen und hätte dann die Möglichkeit, mit weniger Schülern auf Abstand, mal wieder sicherer, mit weniger Aerosolen im Raum, zu unterrichten. Aber: Das Lüftungs- und Wetterproblem, aus der kritisierten Situation, bleibt! …und im Lernstoff weiterarbeiten geht dann auch nicht, weil sonst die anderen Kinder benachteiligt sind.
Ich bin selbst Lehrer – aber solche Schutzmaßnahmen, samt allen anderen gesetzlichen Arbeitsschutzvorschriften, gesteht man uns nicht zu. Vernunft und normaler Menschenverstand wird im Kultusbereich (nicht nur da) streng reglementiert – aber weder ich, noch irgend ein anderer Lehrer, möchte die Schuld tragen müssen, wenn ein Kind, bei solch einer ad hoc Aktion, in einem Unfall verletzt wird, oder wenn gar Schlimmeres geschieht – und da macht das Ganze wieder Sinn
Sie merken: “Giftige” Zeilen sind schnell geschrieben. Vielleicht beim nächsten Versuch, erst einmal die Grundlagen des Handelns von Lehrern und anderen Kritikopfern “erforschen”, die oft keinen Handlungsspielraum haben, zu dem, was man gesunder Menschenverstand nennt. OK?
Bitte dieses Schreiben nach Berlin schicken, an Wände pinnen, im Radio/TV vorlesen.
Als Petition rausgeben. Gemeinsam mit Eltern, Schülern und Lehrkräften in den Schulstreik gehen. Bildungssystem Deutschland ist total für den Popo.
Ein absolut treffender Kommentar. Genauso sieht es aus. Man könnte noch ergänzen, dass insbesondere im sonderpädagogischen Bereich noch eine starke individuelle Differenzierung bei der Aufgabenstellung dazu kommt. Zusätzlich erfüllen gerade auch an diesen Schulen alle Lehrer*innen die Funktion von Sozialarbeiter*innen und Therapeut*innen, denn für die Einstellung von professionellem Personal ist natürlich kein Geld da, wohl aber für bescheuerte CO2 Messgeräte in Berlin. Denn die Lehrer*innen sind so “verblödet”, dass sie es nicht schaffen alle 20 Minuten auf die Öffnung der Fenster zu achten. Realisation trifft es auf jeden Fall. Es ist eine Herabwürdigung aller Menschen, die täglich mit Schule beschäftigt sind, wohlbemerkt nicht im Schutzanzug. Masken dürfen sie sich selbst besorgen, aber die brauchen sie nur auf den Fluren, denn im Klassenzimmer hat das Virus Gnade.
Ja, und leider machen natürlich alle, wirklich wie Co- Abhängige mit.
Nicht wegen dem Geld oder der Angst, sondern weil uns die Kinder und Jugendlichen am Herzen liegen.
Danke!
Co- Abhängigkeit. Harter Begriff, aber er trifft wohl ziemlich genau, was in den Schulen passiert, bzw. warum die Lehrenden nicht endlich! die Mitarbeit in diesem System verweigern, das vielen Kindern nicht gerecht wird und die Lehrenden zur Selbstausbeutung zwingt.
Ja Schule ist zur Zeit sehr herausfordernd und es läuft nicht gut. Ich arbeite seit 10 Jahren Teilzeit im Sekretariat. Ich komme aus dem Bankensektor. Da habe ich auch schon viel erlebt. Ja – die Schulleitung und die Lehrkräfte sind zur Zeit sehr belastet – aber wir Schulsekretärinnen und Angestellte in der Verwaltung sind mindestens ebenso gefordert.
Überall lese ich von der Überforderung der Schulleitung und Lehrer-aber von der Verwaltung redet keiner. Auch wir im Sekretariat arbeiten am Limit. Mit 100 Überstunden spiegelt das den Arbeitsalltag gut wieder. Ich wollte nur mal auch die Verwaltung in den Fokus rücken. Danke. B.S.
Liebe Brigitte,
Vielen lieben Dank für diese Worte. Ich arbeite Vollzeit in einem Beruflichen Schulzentrum und habe dort als Quereinsteigerin vor 6 Jahren angefangen.
Ich kann leider auch nur bestätigen, dass wir Verwaltungskräfte für viele, besonders für das Kultusministerium scheinbar nicht existieren. Große Dankesworte und Fortbildungen zur Gesundheit gibt es für uns nicht, obwohl wir es mit sind, die alles am Laufen halten.
Wäre schön, wenn das bei den Lehrkräften und übergeordneten Stellen ins Bewusstsein kommen würde.
Wir arbeiten hier am absoluten Limit und es wird jeden Tag schlimmer. Leider gibt es für uns niemanden, der für bessere Bedingungen kämpft.
Ein großartiger Kommentar. So ist es.
Wie soll da noch ordentlich unterrichtet werden, wenn alle 20 Minuten gelüftet werden mussĺ ? Dann schauen die Schüler auf die Uhr bis es so weit ist, danach ist Pause, dann braucht es Zeit bis alle wieder konzentriert sind. Doch bald wird wieder gelüftet …
… und dann komm noch die Zeit für das ständige Händewaschen dazu bzw. fällt für den Unterricht weg!
Wau….. Ein Artikel, der mir aus dem Herzen spricht! Ich bin selber Lehrerin an einer Schule mit dem Förderschwerpunkt “Lernen” in Berlin! Seit Beginn des neuen Schuljahres haben wir, wie im Artikel beschrieben, genau so unterrichtet! Beginn: 7.30 Uhr, keine Pausen, Kinder bis 12.45 Uhr! Limit total erreicht! Nun, nach den Herbst Ferien, was kommt jetzt!? Lüften! Lüften! Lüften! Warm anziehen! Kinder und Kolleginnen bei der Laune halten! Lehrer sein…… Zur Zeit die größte Herausforderung! Danke an die Politiker und dafür, dass diese vom wahren Leben als Lehrer null Ahnung haben, da sie eine Schule wahrscheinlich vor Jahren das letzte Mal von innen gesehen haben und gar nicht wissen, was da los ist! Entscheidet ruhig so weiter, über alle Empfehlungen und Meinungen anderer hinweg! Wir, die wir an der Schulfront stehen, werden das schon meistern!
Sehr guter Artikel, du sprichst mir aus der Seele!!!!!
Was können wir tun?????
Moin,
du sprichst mir aus dem Herzen.
Traurig aber wahr: Im nördlichsten Bundesland läuft es genauso wie im südlichsten. Wir haben skurilerweise allerdings einen “Apfelersatz” erhalten. Donnerstag kam bei uns ein Paket aus Kiel an mit Faceshields für alle KollegInnen. Und Donnerstagabend schickte Kiel die Email, dass Faceshields leider als Schutz untauglich sind, wir Lehrer sie aber trotzdem tragen dürfen. Ich nehme sie jetzt für meine Musical-AG und baue Masken für das nächste Stück daraus. Was soll man dazu sagen.
Grandioser Idee :))! Wenn das Stück als Video aufgenommen und veröffentlicht werden sollte, würde ich mich über den entsprechenden Link freuen :).
Viel Erfolg und einen guten Start ins 2. Quartal.
A. Blass
Ihr Artikel bringt es wirklich auf den Punkt. Ich bin SL einer einzügigen GS und dazu die Lehrerin einer großen 1. Klasse, die im Moment zur Hälfte zu Hause unterrichtet wird. Das ist tatsächlich ein 60 Stunden Job passend zu meinem Alter. Macht bitte lautstark weiter.
Es bleibt mir nur eins zu sagen: Vielen, vielen Dank für diesen Beitrag! Er wird nur leider nach unten gehört werden und nach oben verblassen. Trotzdem Danke!
Unglaublich gut geschriebener Kommentar, der die momentane Situation an Schulen beschreibt. Danke dafür!
Ja absolut genauso ging es mir auch. Dieser Kommentar müsste in der Bildzeitung auf der ersten Seite ganz groß aufgemacht werden. Es muss unbedingt ein Aufschrei durch die Bevölkerung.
Wir machen da nicht mehr mit.
Diese unglaublichen Zustände sind in allen sozialen Bereichen. Wieso ist in Kita und Grundschule die Ampel gelb? Während die private Umgebung rot ist. Schließt die Kita wegen der staatlichen Vorgaben deshalb bereits um 14 Uhr, damit stabile Gruppen mit stabilem Personal gewährleistet sind, wird mit Förderkürzung gedroht. Sind Pädagogen wirklich dazu da für umfassenden Wohlstand der Familien zu Sorgen – wichtig ist doch dass Eltern keine Gehaltseinbußen haben.
Genau!
Schule ist meiner Meinung zur Aufbewahrungsanatalt verkommen, um ein marodes System am Laufen zu halten.
Bald wird homeschooling in D erlaubt werden, nur um das marode System zu entlasten. Manche freuen sich drauf!
Dankeschön das sehe ich auch so ich habe kein gutes Gefühl mehr meine Kinder zur Schule zu bringen und zu wissen was nun auf sie zukommt alles was bei der 1 Welle von der Politik gesagt wurde ist nicht eingehalten worden und versuchen nun alles auf Teufel komm raus zu erzwingen es ist einfach schrecklich auf Kosten von unschuldigen Menschen und das nur wegen der Politik.
Spricht mir aus dem Herzen…in den Kitas ist die Situation ähnlich.
Genau so ist es!
Es ist deprimierend und unverantwortlich, dass die Politik an dieser “Realsatire” nichts ändert!
Danke für die ehrliche und vor allem realistische Beschreibung der generellen Notsituation. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ist bei uns Erziehern auch nicht anders. Leider ist das so ,an die Lehrer und an die Erzieherinnen denkt kein Mensch ,Hauptsache wir funktionieren und es bleibt Regelbetrieb. Viel Glück !
Ich bin erschüttert über die krasse und negative Entwicklung an den Schulen.
Es geht um Bildung,das jedes Kind verdient hat.Aber unter normalen Bedingungen.Nicht unter diesen katastrophalen Bedingungen.Wie Stoss lüften alle 20 Minuten,Maske tragen im Unterricht.Das ein großes Problem für die Kinder darstellt.Und unter Schwindel und Kopfschmerzen klagen.Doch es hört keiner,die Ängste und Sorgen der Kinder und Eltern.Ich bin mittlerweile soweit,das ich höchstwahrscheinlich meine Tochter 11 Jahre .Nach den Herbstferien zu Hause lassen werden.Da ein wirkliches Lernen in den Schulen nicht möglich ist.Jede Schule hat ihr eigenes System,und spult das Tag für Tag ab.Jetzt geht es darum Farbe zu bekennen.Den Kindern eine anständige Art und Weise zu geben,um in der jeweiligen Schule zu lernen.Nicht mit Maske,und Störfaktoren mit ständigem Lüften.Es ist und bleibt erschütternd,das trotzdem so viele Eltern kein Zeichen setzen.Und ihre Kinder trotzdem zur Schule schicken.Wenn nun jeder ein bisschen nachdenkt,wird er feststellen.Was er seinem Kind da angetan hat.
Ich kann es nur begrüßen, wenn endlich auch die Eltern aufbegehren und zusammen mit uns Lehrern für die Kinder gute und angemessene Lösungen einfordern!
Guten Morgen,
ich finde das kamen auf absolut hohem Niveau. Nehmen Sie Ihre Schüler in den Arm? Trösten Sie diese? Wo entsteht bei Ihnen die Ansteckungsgefahr?
Was sollen denn nur Erzieher*innen oder gar Pflegekräfte sagen, die täglich körperlichen Kontakt zu ihren Schützlingen haben und bei weitem nicht so gut entlohnt dafür werden, wie Sie liebe Lehrer.
Da kann man nur den Kopf schütteln.
Mit freundlichen Grüßen
Wie nahe einem Kinder und Jugendliche kommen, hängt sicherlich vom Schultyp ab. In den Förderschwerpunkten ” Lernen” und “Sozial- emotionale Entwicklung ” gelingt es auch bei Jugendlichen, trotz täglicher Belehrungen nicht, dass sie immer konsequent Abstand halten. Körperliche Nähe gehört hier, genauso wie im Bereich der Pflege, zur “Normalität”, genauso wie teilweise Anspucken zur Normalität gehört. Der Unterschied zur Pflege besteht darin, dass das Personal hoffentlich ausreichend Schutzmaterial und Drsinfektionsmittel zur Verfügung hat.
Es geht grundsätzlich um die Art und Weise wie die Menschen an Schulen für dumm verkauft werden sollen. Um es mal gar nicht beschönigend auszudrücken. Und darum, dass von den Ministerien sehr viel gefordert wird, aber nichts als Herabwürdigung zurück kommt. Zusätzlich zu den ” sozialpflegerischen Tätigkeiten kommt noch die differenzietende Unterrichtsvorbereitung, Förderpläne, Hilfeplangespräche, Konferenzen usw. Und dann soll Lehrer*innen und Schüler*innen beim ” Trainieren * des Lüfters geholfen werden. Geht es noch! Würde Frau Scheeres sich einmal gründlich selbst reflektieren, dann würde sie zurück treten.
Über Ihren Kommentar kann ich mich nur wundern. Seit wann ist es denn ein Gegeneinander der betroffenen/belasteten Berufsgruppen? Haben Sie den Kommentar aufmerksam gelesen? Natürlich sind wir Lehrer auch in besonderem Maße einem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt. Natürlich haben auch wir engen oder engeren Kontakt zu unseren Schülern. In der Grundschule sicherlich noch mehr, aber auch in höheren Klassenstufen. Wir sitzen auf engstem Raum mit vollen Klassen (und keinesfalls immer mit der selben, sondern natürlich auch mit wechselnden Lerngruppen), auch wir trösten, helfen, unterstützen… im Unterricht, der Betreuung, in den Pausen, Beratungen etc. Vielleicht sollten Sie einmal einen Blick in eine Schule und unseren Alltag werfen, bevor Sie solche Kommentare machen.
Die Menschen sind in diesen Zeiten besonders belastet, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise. Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Arztpraxen, Lebensmittelgeschäfte, Friseure, … alle haben mit den Auswirkungen und besonderen Belastungen durch die Krise zu kämpfen. Manche sind gesundheitlich gefährdet, andere stehen vor dem finanziellen Ruin. Kranke, Alte, Kinder und Jugendliche benötigen unseren besonderen Schutz und um diesen zu gewährleisten, müssen wir zusammenstehen und uns nicht gegenseitig anfeinden! Und wir müssen uns auch um uns kümmern, um diese schwierige Zeit durchstehen zu können und nicht selbst krank zu werden.
Ganz toller Beitrag!
Danke! Sie sprechen mir aus der Seele!
Da kann man wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln!
Lehrer sind immer die aller Ärmsten!
Dabei können sie im Gegensatz zu uns Erzieherinnen oder zu Menschen in Pflegeberufen noch Abstand halten.
Sie haben alle paar Wochen Ferien-was bei der Arbeitseinstellung vermutlich auch besser ist. Sonst müssten sich einige wohl häufiger wegen Überlastung krank melden.
In meinem Familien- und Freundeskreis sind einige Lehrer- bei Feiern sind das stets diejenigen, die den ganzen Abend jammern!
Können Sie mir sagen, wie man ohne WLAN an Schulen und in einigen Elternhäusern seine Qualifikationen am Computer anwenden soll? Bitte um praktikable Vorschläge.
Natürlich – wir erklären nur auf Abstand, binden die Kinder an ihren Plätzen fest, damit sie auf Abstand bleiben, haben Ballsäle zum Unterrichten angemietet und lassen Kinder, die in der Pause hingefallen sind, einfach liegen – Abstand muss sein. Denken Sie etwa, dass Unterricht so abläuft? Dann träumen sie weiter, aber behalten sie bitte ihre Träume für sich, denn sie zeugen nur von Neid, Ignoranz und Inkompetenz.
Und den Kommentar mit den Ferien können Sie sich sparen. Wo fand denn die Notbetreuung der Schulkinder in den Oster- und Pfingstferien statt? Und zwar ohne Ausstattung für Freizeitbeschäftigung und Spielgelände im Freien.
Wenn Sie so neiderfüllt auf Lehrerinnen und Lehrer schauen, warum haben Sie dann nicht diesen Beruf gewählt?
Danke @Miri! Auf den Punkt gebracht.
@Tanja:
Sie haben offensichtlich nicht die geringste Ahnung vom Arbeitsalltag an den Schulen, stecken dafür aber voller Vorurteile. Ich möchte Sie und alle anderen, die meinen, Lehrer hätten einen überbezahlten Teilzeitjob und jammerten nur auf hohem Niveau, einfach bitten, mal hospitieren zu kommen. Glauben Sie mir, Sie würden ganz schnell Ihre Meinung ändern.
An den Schulen wird seit Jahren nur noch der Mangel verwaltet. Gleichzeitig sollen dort alle gesellschaftlichen Probleme gelöst werden, aber bitte zum Nullkostentarif oder besser noch, die Lehrerinnen zahlen das aus eigener Tasche (was etliche von uns auch tun)!
Warum das so laufen kann? Weil es um unsere/Ihre Kinder geht und viele Lehrer die seit Jahren unhaltbaren Zustände zu kompensieren versuchen, den Kindern zuliebe, aber auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit (und das nicht erst seit Corona).
Die Kinder sind die Leidtragenden, aber das ist politisch so verantwortet und nicht die Schuld der Lehrerinnen. Und nun, während der Corona-Krise, versuchen die Lehrkräfte einmal mehr, möglich zu machen bzw. am Laufen zu halten, was längst nicht mehr geht oder häufig nur noch zulasten aller Beteiligten. Wenn wir nun aber auf Missstände aufmerksam machen, v. a. auch zum Wohl der Kinder, so müssen wir uns wieder die üblichen Lehrerbeschimpfungen gefallen lassen. Bitte, worum geht es denn? Wollen wir angemessene Lernbedingungen für unsere Kinder, eine Schule, die ihren Bedürfnissen gerecht wird (in jeder Hinsicht) oder geht es nur darum, den allgemeinen Frust an den Lehrerinnen abzulassen?
Vielleicht haben Sie einfach keine Ahnung davon, wie nahe uns die Schüler*innen in der Grundschule kommen. Oder wie ihnen. Aber beim Thema Schule meint einfach jede(r) mitreden zu können, nur weil man selber ein paar Jahre dort verbracht hat.
Über Ihren Einwand kann ich als Lehrkraft nur mit dem Kopf schütteln. Alleine die Formulierung “Gejammer der Lehrer” führt bei mir zu
großer Übelkeit. Sobald Missstände im Lehrberuf aufgezeigt werden, wird dies immer gleich als Gejammer eingestuft. Warum spielt man Lehrpersonal immer gegen Pflegepersonal und Erzieher aus? Wir sitzen doch alle in einem Boot. Und ja, ich verdiene mehr als eine Altenpflegerin oder Erzieherin, aber ist es mir deshalb nicht gestattet, Angst und Sorge zu haben, mich in meinem Beruf mit Covid 19 zu infizieren und deshalb größtmögliche Vorsicht walten zu lassen? Ich bin es wirklich so leid, mich als Lehrkraft (übrigens aus Leib und Seele) immer rechtfertigen zu müssen, meine Gesundheit durch katastrophale Zustände aufs Spiel zu setzen und trotzdem noch als “fauler Sack” tituliert zu werden.
Und noch etwas zum Abschluss: Natürlich tröste ich meine SchülerInnen, was wäre ich für eine Pädagogin, wenn ich dies nicht täte. Auch wenn ich sie nicht umarme, bin ich da für sie und komme ihnen im Unterrichtsalltag natürlich auch näher als 1,5 m!!!!
In meinem kleinen Klassenzimmer sitzen 33 dreizehnjährige Jugendliche dicht gedrängt. Als einer einen Hustenanfall bekam, riss er sich die Maske ab, um richtig abhusten zu können. Insgesamt unterrichte ich pro Tag etwa 120 verschiedene Kinder.
Ich würde mich freuen, wenn sich das gesellschaftliche Bild der LehrerInnen endlich einmal ändern würde. Schwarze Schafe gibt es in jedem Beruf, nur wir LehrerInnen werden alle über einen Kamm geschert. Kommentare wie Ihrer tragen dazu maßgeblich bei – danke!
@Silke: Sie sprechen mir aus der Seele.
Dem stimme ich voll und ganz zu!
Ja, ich bin Grundschullehrerin. Klassenlehrerin einer ersten Klasse. Natürlich tröste ich Schüler und nehme sie in den Arm!!!
Ich versuche auch ihnen Lesen und Schreiben beizubringen – äußerst schwierig mit einer Maske vorm Gesicht, da die Kinder meine Lippen-/ Mundbewegungen nicht sehen können.
Ich trage die Maske den ganzen Tag, auch in der Klasse. Und das ist richtig so – aber es strengt an. Mal eben was trinken – ist nicht, weil umständlich. Essen in der Frühstückspause – ist nicht, weil ich auch Sachen mit Kindern klären muss zeitgleich und dabei eine Maske trage. Auf die Toilette gehen – ist nicht, weil ich immer Aufsicht habe.
Klingt nicht so schlimm, aber es sind viele Einzelheiten, die gerade sehr belastend sind. Is so.
LG, Elena
Ich sehe wieder nur Lügen, im Februar wurden die Schulen geschlossen und die schulleitung und die Lehrkräfte hätten in diesen 6 Monaten bis zum besagten schulstart Zeit, Thema digitalisierung und auch die allgemeinene Planung voranzutreiben, stattdessen hat man nichts von seinen Lehrkräften erhalten in dieser Zeitspanne, bei Fragen kamen die Antworten meist 2 Wochen später. Die Lehrkräfte sollten mal lieber ein Teil ihres Gehaltes abtreten, denn wer 6 Monate auf der faulen Haut rum sitzen kann, kann auch Hartz4 empfangen. Kaum war man wieder in der Schule haben sich die Lehrkräfte beschwert??? Sie seien überfordert man mache schon alles was man könne.
Sie hatten ja nicht schon dick Zeit im voraus.
alles Punkte
1. Online Unterricht in der Schule?
2. Kein Internet
3. 1-2 ist ein Gegensatz
4. Stundenplan ändert sich nahezu täglich
5. 2 Lehrer sind im präsenz Unterricht die restlichen haben Angst vor corona oder wollen keins bekommen.
6. Wir sitzen schulter an Schulter
und die allgemeinen corona Beschränkungen werden kaum bis garnicht eingehalten.
Es gehören ein paar Lehrkräfte aussortiert!
Mensch,Marc merkst du nicht,wie du mit deiner Meinung dem uralten Herrschaftsprinzip:”Teile und herrsche!”entsprichst.Die Probleme sind systemrelevant und schon seit Jahren bekannt.
Da nützt es nichts gegen die so”faulen”Lehrer u. Lehrerinnen Stimmung zu machen.Ist alles nur heiße Luft!Vielleicht hilft mal ein Praktikum auf der “anderen Seite”, dich vom Gegenteil zu überzeugen!?
Hallo, wenn es die Zeit zu lässt, probieren Sie es mal mit einem Praktikum in einer Schule! Die Idee von Martina Schmidt finde ich super! Das verschafft Einblicke und Erkenntnisse! Lehrer sein heißt nicht nur körperlich anwesend zu sein, sonder erfordert viele Kompetenzen, körperliche Nähe zu lassen, Verständnis haben, pädagogisches Geschick, Sozialarbeiter sein, Elternarbeit, immer auf dem Sprung sein, Entscheidung immer richtig treffen! Und gaaaanz nebenbei……….Mutter sein, Ehefrau, Haushalt!
Ich kann das Gejammer der Lehrer nicht mehr lesen!Ich war jahrelang Lehrerin,arbeite jetzt als Erzieherin in einer Kita-was sollen denn Erzieher sagen,im Kindergarten ist kein Abstand möglich!!!!!Ich habe 2 Schulkinder,momentan wird in den Schulen nur gelüftet, und für Klassenarbeiten sollen die Schüler zu Hause lernen weil die Lehrer keine Lust mehr haben einen gescheiterten Unterricht zu gestalten!Und das bei so hoher Bezahlung!!!Lehrer,schämt euch!
Genau so ist es!
Der “Homeschooling” Unterricht der im Frühjahr am Gymnasium meiner Tochter stattfand, hat den Namen nun wirklich nicht mal ansatzweise verdient!
Da haben sich viele Lehrer einen faulen Lenz gemacht!
Da sollten sie sich schämen!
Hallo! Ich schäme mich nicht! Ich habe während des Lock downs alles für meine Schüler getan! Videounterricht, Wochenpläne erarbeiten, mehrmals in der Woche mit den Eltern und Schülern telefoniert! Und alles ohne ein Digitalpaket von der Schule oder vom Amt! Hier wird pauschalisiert und alle über einen Kamm geschoren! Hier sollte man lieber mal hinterfragen, warum alles so gelaufen ist!
Aber haben Sie den Kommentar denn aufmerksam gelesen? Ich lehne mich nun mal weit aus dem Fenster und behaupte: Nein. Wir Lehrer WOLLEN einen guten Unterricht machen. Wir versuchen Vieles und scheitern an den Gegebenheiten. Und das ist doch genau das was der Artikel anprangert! Natürlich gibt es auch in diesem Beruf sogenannte schwarze Schafe, die im Lockdown nur wenig bis nichts geleistet haben. Keine Frage! Aber solche Leute gibt es auch in anderen Berufsgruppen, im Handwerk, in den Kindergärten und Krippen, in der Pflege. Dennoch versucht der Großteil der Lehrer das Beste zu geben, auch unter immer noch verrückten Bedingungen. Bei minus 3 Grad alle Fenster geöffnet zu halten und die Kinder zu Decken und Wintermäntel anhalten zu müssen ist doch purer Wahnsinn! Da würden doch auch andere Berufe irgendwann auf die Barrikaden gehen, wenn keine Pause da ist – um was zu essen, zu trinken oder, ganz simpel, auf die Toilette zu gehen. Zusätzlich zu Punkten wie Lüften und Unterrichten mit Maske etc. 5 oder mehr Stunden durch eine Stoffmaske zu reden ist echt heavy. Auch für die Schüler*innen, die oft auch von den Lippen ablesen, weil es nicht immer wirklich mucksmüschenstill ist mit durchschnittlich 25 bis 30 Kindern in der Klasse.
Bitte denken Sie auch einmal von der anderen Warte aus, bevor Sie so eskalieren. Keiner hat gesagt, und da wiederhole ich mich, dass es in anderen Sparten besser zu geht. Und ja, da dürfen auch gern SIE mit dafür kämpfen, dass es besser wird. In so etwas lässt sich Wut ganz gut kanalisieren und sinnvoll anbringen. 😉
Super toller Bericht, der die Sache auf den Punkt bringt! A.H.
Die armen Lehrer….. Ich glaube, dass jeder Erwachsene die Hygieneregeln kennt und Kindern diese auch beibringen kann. Das müsste keine Ueberforderung sein für einen Pädagogen. Wenn doch, ist der oder die Person fehl am Platz. Ich weiß auch nicht warum sich jeder über das Lüften aufregt. Es wird keiner von unserer Jugend erfrieren. Vielleicht tut es ja auch gut, dass unsere Kinder mal lernen, mit Problemen umzugehen und auch, dass das Leben kein Wunschkonzert ist. Es gibt im Leben Dinge, die muss man anfassen und beheben so gut es machbar ist und nicht ständig nach andere rufen, die die Verantwortung übernehmen sollen. An Schwierigkeiten kann Mann/Frau wachsen.
@ Mechthild Bäcker: Wer lesen kann ist im Vorteil. Viele Beiträge beschreiben die Situationen sehr exakt. Sie hätten davon lernen können. Sie aber reiten aber statt dessen auf ollen Klischees herum. Ist ja auch viel bequemer. Vielleicht auch der Ausfluss einer schweren Kindheit?
Gerne lade ich Sie ein, für zwei Wochen an meiner Seite, Unterricht, sogenannte Pausen und alles sonst in der Schule, exakt nach den Vorgaben des Gesetzes, zu beobachten und vielleicht sogar (nach Genehmigung) Unterrichtsversuche zu machen. Gerne gebe ich Ihnen dann auch von den teuren, selbstbezahlten Masken ab-denn selbst die Härteste kann sich infizieren. Vergessen Sie nicht, warme Kleidung mitzubringen! Die Arbeiten, die dann später Zuhause anfallen, erspare ich Ihnen, weil Sie die Nachmittage und Abende benötigen werden, um als “harte”Frau, die weiß, dass das Leben kein Wunschkonzert ist, an den “Schwierigkeiten” und Problemen des vergangenen Tages zu wachsen. Ab der zweiten Woche ist ein Päckchen Papiertaschentücher täglich, dann gratis. Weil ich weiß, wie es manchmal mir-und vielen anderen Kollegen und Kolleginnen geht – oder sind die vielleicht nur nicht “hart” genug?
Der Tenor Ihrer Sätze könnte dazu verleiten, Ihren Arbeitsplatz im Kultusministerium beispielsweise, anzusiedeln.
Ich kann nur hoffen, dass Sie bei Ihrer Einstellung weder Lehrer sind, noch selbst Kinder haben!
Es ist “tot” tragisch,was gerade im Bildungssystem angeboten wird! – Es kann doch nicht angehen,wie es beschrieben wurde,dass eine regelrechte Massenveranstaltung jeden Tag stattfindet,in der unsere Kinder,dicht an dicht sitzen,28 Schüler (innen) sind es in der Klasse meines Teenagers und dort lernen,dass man woanders die sogn. A-ha Regeln einzuhalten hat,Kontakte beschränken soll….Das ist wirklich Satire,schwärzeste Satire! Unsere Kinder und dessen Lehrer sind die Leidtragenden,dieser kontroversen und nicht mehr nachzuvollziehenden Bildungspolitik,der Gesamtpolitik! – Es ist doch kein Wunder,dass da niemand mehr durchblickt!
Die Kinder werden nicht getestet!!! Mit welcher Verantwortungslosikeit bitte?!!! Wieso dürfen diese dann an dieser Großveranstaltung teilnehmen,ohne Abstand,in diverse Kurse eingeteilt,haben unmögliche Fächer zu dieser Zeit,wie gemeinsam Kochen!!! – gemeinsam essen,gemeinsam Maskenabnehmen,sich anstecken,möglichst symptomfrei,damit der Staat auch,bei 15.000!!! Infektionen am Tag,weiter Augenwischerei betreiben kann! – Bei 20.000 kommt der Lockdown,also Ende dieser Woche! ….Wenn wir bei 20000 Infek./24h sind,dann wird die Zahl hochgesetzt auf 50000!
Ich sage Ihnen jetzt mal etwas,hier,in Hagen,hatten fast alle Schulen eine Maskenbedingung,auch wenn das Kutusministerium die erst jetzt vorsieht,doch dennoch stiegen die Infektionszahlen um ein Vielfaches!
Viele Eltern haben Angst ihre Kinder zu schicken. Die leiden und haben fürchterliche Angst,ihre Eltern unbemerkt oder bemerkt anzustecken!
Ich bin Risikopatientin,chronisch krank. Ich habe ein Attest darüber,dass eine Koronainfektion einen schweren Verlauf bei mir nähme,doch ich werde gezwungen,mein Kind zu schicken,bei Glatteis,Sturm oder Schnee kann ich es zuhause lassen,doch bei Covid – 19 (Lebensgefahr!!!!) muß es gehen!
Da fragt man sich ganz ehrlich,mit welchem Recht kann das Kultusministerium über Leben und Tod entscheiden und sich über die Gesundheit der Lerndenden und Lehrbeauftragten hinwegsetzen,zum Wohle des Bruttosozialprodukts,aber nicht zum Wohle unserer Kinder! – Ich fasse es nicht,ignorant!!!
Money makes the world go arround…
Große Versammlungen von Menschen sind verboten. Kultusminister Tagen per Videokonferenz.
Schulen sind Großveranstaltungen, täglich, für 6 bis 9 Stunden. Vielleicht hat man noch nicht erkannt, dass in Schulen MENSCHEN zusammenkommen?
Vielleicht werden unsere Kinder und Lehrer nicht als Menschen erkannt, weil sie nur Geld kosten, statt Gewinn zu produzier?
Money makes the world go around…