Ein Kommentar zur bevorstehenden Öffnung der Schulen
Die Coronakrise hält die Welt in Atem. In vielerlei Hinsicht stellt sie die größte globale Herausforderung seit Jahrzehnten dar und wird unser Leben über viele Monate hinaus beeinflussen. Das gilt auch für die Schule, die sich unter den Bedingungen der Pandemie derzeit neu sortieren muss. Die letzten Wochen haben gezeigt, wie schmerzlich wir ein funktionierendes staatliches Schulsystem vermissen, wenn Schule als Fernunterricht vorübergehend anders organisiert werden muss. Für Kinder aus bildungsfernen Milieus verstärkt(e) die Schulschließung die ohnehin eklatante Bildungsungerechtigkeit in Deutschland, da sie in vielen Fällen weder auf technische Ausstattung noch auf Betreuungsstrukturen innerhalb der Familien zurückgreifen können. Hinzu kommt die höchst unterschiedliche Organisation des Fernunterrichts von lieblosen Arbeitsaufträgen über Materialschlachten bis hin zum vorbildlich organisierten Online-Unterricht. Nach fünf Wochen lässt sich feststellen: Von digitaler Euphorie bis hin zur totalen analogen Ernüchterung war alles dabei – aus der Perspektive von Schüler*innen, Eltern und Lehrkräften. Grund genug, dass Schulen schnell wieder öffnen sollten.
Schön wird es nicht, vorstellbar ist es
Dennoch kann es ein „zurück in die Normalität“ aus Gründen des Gesundheitsschutzes in diesem Schuljahr nicht geben, allenfalls eine behutsame und schrittweise Öffnung unter Berücksichtigung zahlreicher Vorschriften zur Einhaltung der Hygienestandards. Unterricht wird dadurch über lange Zeit nicht mehr das sein, was wir bislang darunter verstanden haben. Empfehlungen der Forscher*innen der Leopoldina Akademie sowie erste Signale aus den Kreisen der Kultusministerien lassen vermuten, dass Schulen innerhalb der kommenden Wochen Schritt für Schritt wieder öffnen werden. Im wahrscheinlichsten Szenario dürften Schüler*innen der Grundschule (dritte und vierte Jahrgangsstufe) sowie der Abschluss- und Übertrittsklassen zuerst wieder in die Schule, stufenweise und möglicherweise in Wechselmodellen gefolgt von den anderen Jahrgangsstufen. Kindergärten dürften erst zum Ende der Öffnungsphase hinzukommen, da es hier am wenigsten möglich sein wird, die empfohlenen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz einzuhalten.
Den Unterricht, der unter den Bedingungen des „social distancing“ stattfinden wird, kann man sich nach aktuellen Empfehlungen wie folgt vorstellen:
1) Um nicht zu viele Kinder dauerhaft in einem Raum unterrichten zu müssen, werden Klassen in kleinere Gruppen geteilt. Die Wissenschaftler*innen der Leopoldina Akademie sprechen von 15 Schüler*innen pro Lerngruppe.
2) Die verkleinerten Gruppen kommen möglicherweise in Wechselmodellen zum Unterricht und bleiben an den Tagen dazwischen für den Fernunterricht zu Hause.
3) Schüler*innen der Lerngruppen in der Schule müssen einzeln und auf Abstand von zwei Metern gesetzt werden.
4) Sollte das Abstandsgebot in normalen Klassenzimmern nicht eingehalten werden können, muss auf größere Räume ausgewichen werden.
5) Die Struktur des Schulalltags wird aufgebrochen. Einzelne Gruppen beginnen, pausieren und beenden ihren Unterricht zu unterschiedlichen Zeiten, um möglichst wenig mit anderen Schüler*innengruppen in Kontakt zu kommen.
6) Schüler*innen und Lehrkräfte sollten (oder müssen?) einen Mundschutz tragen, um sich und vor allem andere vor einer Ansteckung zu schützen.
7) Um die Virenkonzentration in der Luft so gering wie möglich zu halten, muss häufig (besser andauernd) gelüftet werden.
Eingeschränkter Unterricht ist unter diesen Bedingungen organisatorisch vorstellbar und einleuchtend, wenn es darum geht, Betreuungsprobleme zu lösen und Chancengleichheit wiederherzustellen – zumindest in den Ansätzen, in denen Chancengleichheit vor der Krise gewährleistet war. Freilich kann dieser Krisenunterricht pädagogisch und didaktisch nicht mit Unterricht vor der Krise verglichen werden. Methodische Vielfalt dürfte auf null zurückgefahren werden und wie gut persönliche Betreuung gelingt, wenn zwei Meter Sicherheitsabstand einzuhalten sind, bleibt fraglich. Schön wird es nicht, vorstellbar ist es.
Aber …
Jede Person, die das Leben und Lernen einer Schule von innen kennt, weiß, dass die Einhaltung der empfohlenen Maßnahmen zum Infektionsschutz vollkommen unrealistisch sind. Die Beispiele hierfür beginnen bei der Türklinke, gehen über zu kleine Klassenzimmer, fehlende Seife und enden bei geteiltem Material und dass beim Niesen vergessen wird, die Armbeuge an Stelle der Hand vorzuhalten. In einer Schule haben wir es mit Kindern zu tun, die das nicht aus böser Absicht tun, es aber vergessen, weil sie Kinder sind. Sie stecken die Köpfe zusammen und die Finger auch des Öfteren in den Mund. Und es ist unwahrscheinlich schwer, dies zu kontrollieren. Ist eines der Kinder infiziert, lässt sich eine Übertragung kaum vermeiden, sodass es zügig zu einer Vervielfachung kommen dürfte. Angesteckte Kinder infizieren Lehrkräfte (oder andersherum) und tragen das Virus mit nach Hause zu den Eltern und Geschwistern, möglicherweise auch zu den (vielleicht pflegebedürftigen) Großeltern.
Zudem ist auch die Frage nach der Schulpflicht vollkommen unklar. Will man diese wirklich gegenüber Eltern durchsetzen, die ihr Kind aus Angst vor einer Ansteckung zu Hause lassen möchten? Konsequent wäre es hier, die Schulpflicht vorübergehend auszusetzen. Gleiches gilt für die Dienstverpflichtung von Lehrkräften, die zu einer Risikogruppe gehören und sich vor Ansteckung schützen müssen. Das ergibt allerdings wieder neue Probleme: Wer soll sie in Zeiten des gravierenden Personalmangels ersetzen? Wie soll die Vertretungsproblematik organisiert werden, wenn immer mehr Lehrkräfte (auch jüngere) selbst erkranken? Sollen einzelne Klassen dann in einem Wechsel aus on und off immer wieder „geschlossen“ werden und in den Fernunterricht wechseln, wenn es Erkrankungsfälle gibt? Sind Schulleitungen überdies für die Bereitstellung, Einhaltung und Überwachung der Hygienemaßnahmen verantwortlich (auch im Falle einer Klage?)? Und: Müssen Abschlussprüfungen dieses Schuljahr wirklich durchgeführt werden oder reicht es nicht aus, Abschlussnoten aus den Durchschnittswerten des Schuljahres bis März zu bilden?
Gesundheitsschutz first
Es steht zu befürchten, dass ein Organisationschaos droht, das ohne Improvisieren nicht zu lösen sein dürfte. Und immer wenn in Schulen improvisiert werden muss, gibt es Durcheinander. Ein Durcheinander, das für die Eindämmung einer Pandemie kontraproduktiv sein dürfte. Für Schulen muss daher die Devise „Gesundheitsschutz first“ gelten. Ist dies nicht ausreichend zu gewährleisten, müssen Bildungseinrichtungen geschlossen bleiben. Sie müssen solange geschlossen bleiben, bis alle Fragen geklärt sind und alle empfohlenen Maßnahmen zur Vermeidung von Ansteckung eingehalten werden können. Erst dann kann vorsichtig und Schritt für Schritt mit der Öffnung begonnen werden – unter genauester Beobachtung der Entwicklung der Infektionszahlen, um im Zweifelsfall schnell gegensteuern zu können.
Meines Erachtens sollte bei älteren Schüler*innen angefangen werden (beginnend mit den Abschluss- und Übertrittsklassen) bis hin zu den Grundschulklassen, die zuletzt kommen sollten (beginnend bei Jahrgangsstufe vier). Wichtig erscheint mir: Lehrkräfte und Schüler*innen dürfen unter den Bedingungen der Pandemie nicht zum Bauernopfer der Herdenimmunität werden. Der Staat als Dienstherr hat hier seiner Fürsorgepflicht nachzukommen und mit Vorbild voranzugehen – idealerweise bundesweit einheitlich. Politiker*innen müssen diese Entscheidungen jetzt gemeinsam treffen. Sie dürften dabei unter enormem Druck unterschiedlicher Lobbys stehen, die das Betreuungsproblem ihrer Arbeitskräfte bzw. ihrer Kinder gelöst wissen wollen und ich möchte nicht mit ihnen tauschen. Dennoch hoffe ich, dass sie lange genug im „mental distancing“ waren, um genug Überblick zu haben, um couragiert und im Sinne des Allgemeinwohls die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Unter den vielen Rückmeldungen auf diesen Kommentar sei an dieser Stelle eine besonders hervorgehoben. Sie stammt von einer Schulleiterin, die sich zu Recht um ihre Verantwortung Gedanken macht. Treffend stellt sie fest, dass es bei der Diskussion um die Schulöffnung nicht um pädagogische Entscheidungen geht, sondern vielmehr um Gesundheit und im Zweifelsfall sogar um das Leben von Menschen.
Bildquelle: Pixabay (lizenzfrei)
In Bayern öffnen die Gymnasien für die Oberstufe ab 27.4. Viele Lehrer sind über 60 und damit extrem in der Risikogruppe. Es ist – im Gegensatz zu anderen Bundesländern – keine Rede davon, diese Gruppe draußen zu lassen. Sollen die sich schon mal einen Sarg bestellen? Wo ist da die Fürsorgepflicht des KM?
Der lange Artikel zur möglichen Schulöffnung beschreibt die Situation mit allen Möglichkeiten sehr zutreffend und praxisnah. Er stellt mit Recht die Erhaltung der Gesundheit in den Vordergrund. Alles andere ist dagegen zweitrangig. Wer, wie ich, an einer Grundschule arbeitet, weiß, wie wenig Hygienemaßnahmen hier einzuhalten sind. Das ist in dem Artikel sehr treffend beschrieben worden.
Der Kommentar von Frau Müller dagegen ist weniger zutreffend. sie beschwert sich über die „Masse“ an Hausaufgaben, dabei hat sie doch offensichtlich genügend Zeit, sich um ihre Enkel zu kümmern. Eltern und Großeltern sind es scheinbar gar nicht mehr gewohnt, sich länger um ihren Nachwuchs kümmern zu müssen, er wird im Kindergarten, in der Schule und bei diversen außerhäuslichen Aktivitäten Anderen zur Betreuung übergeben.
Darauf zu hoffen, dass Kinder sich so leicht nicht infizieren und dabei gleichzeitig auf die ökonomische Situation zu schielen, ist angesichts der vielen offenen Fragen bzgl. des weiteren Verlaufs der Pandemie unerhört und ebenso menschenverachtend wie der Vorschlag, alles freizugeben und eine Herdenimmunität zu erzeugen, die Abertausende von Todesopfern kosten würde.
„Stress und es ist nervig auf hohen Niveau“, deshalb sollen Schulen und Kitas öffnen, dabei geht es um die Gesundheit und das Leben vonKindern und LehrerInnen!!
Das sind die Inhalte der jeweiligen Waagschalen .Was wiegt mehr?
Stress und nerviges Verhalten der eigenen Kinder aushalten oder das Leben oder Sterben vieler Menschen, auch durch weitere Verbreitung der Infektion durch kaum zu disziplinierende Kinder.
Diese Diskussion stresst und nervt mich „auf hohem Niveau“ Es gibt im Moment (noch) keine Alternative!
Sprechen Sie mit Pflegekräften und Ärzten auf den Coronastationen, lassen Sie sich ein Bild vermitteln, was diese Krankheit bedeutet, die oft zum Tod führt – und denken Sie daran, dass dort Sie oder Ihre Kinder und Enkel krank liegen könnten oder im Sterbeprozess – und vielleicht nicht (mehr) beatmet werden können, weil nicht abgewartet wurde, weil auf Druck von vielen die notwendigen Maßnahmen des Wartens zuhause aufgehoben wurden,
weil zu viele sich angesteckt haben, sodass zuwenig Intensivbetten und Beatmungsgeräte „frei“ waren, noch kein Impfstoff zur Verfügung stand.
Häuslicher Hausaufgabenstress und die natürlich schwierige ökonomische Situation sind allerdings kein Grund, Verstand und ethische Grundsätze völlig über Bord zu werfen. Insofern ist der Kommentar von Frau Müller ein Trauerspiel.
Ich bin Pflegekraft!!!!!
Und solangsam nervt diese ganze Panik mancherei uns tierisch. Ausserdem ist sie kontraproduktiv und erschwert und die Arbeit.
Wer so naiv ist, zu glauben, das diese Pandemie vor Fertigstellung einer Impfstoffes zu stoppen ist, hat leider nichts verstanden. Man sollte sich lieber mal auf die realer Fakten verlassen und den Menschen, die selbige mit viel Fachwissen zu analysieren wissen.
Wir werden ganz sicher an den Punkt kommen, an dem die psychosozialen Folgen der Kontaktsperre und Schulschließungen schlimmere Folgen haben, als Corona. Spätestens dann werden die Schulen geöffnet.
Ausserdem empfinde ich es als unverschämt, ein Pauschalurteil über Eltern zu Fällen, die man nicht kennt. Viele müssen für den Lebensunterhalt zu zweit arbeiten, da es sonst nicht reicht. Manche pflegen Angehörige oder sind selber krank. Nicht jeder hat einen Goldesel im Keller, sodass er aufs Arbeiten verzichten kann.
Und ich finde es von oft verbeamteten Lehrer im Höchstmaß unfair, zu sagen, wir arbeiten nicht in der Schule, dass ist uns zu gefährlich. Das ist für jeden Alltagshelden, der sich täglich in Gefahr bringt mit der Arbeit ein Schlag ins Gesicht. Wenn jeder so denken würde wie so manch ein Lehrer, dann wären schon Hunderttausende tot und wir würden verhungern.
Ich kenne, Gott sei es gedankt, Dutzende Lehrer, die ihre Energie in die Planung der nun nötigen Maßnahmen investieren. Diese Menschen haben meine Hochachtung. Danke dafür, dass es Euch gibt.
Hallo bin eine alleinerziehende Mama und mein kleiner geht in den Kindergarten… Naja zur Zeit nicht… Normal arbeite ich 20 Stunden die Woche… In einem ambulanten Pflegedienst und helfe den alten Leuten beim Haushalt und einkaufen…. Ich gehe gerne in die Arbeit aber diesmal graut es mir wenn ich daran denke und der Kindergarten wieder aufmacht… Ein Fall von Corona und es ist wieder zu oder wenn man es nicht gleich merkt trage ich es weiter zu den alten Leuten… Muss man es dann selber mit seinem gewissen vereinbaren wenn genau dann jemand von deinen Leuten stirbt…
Mich würde mal interessieren, wann die Schulen ihrer Meinung nach geöffnet werden dürfen.
Realistisch gesehen wird diese Pandemie erst durch einen Impfstoff zu stoppen sein. Den gibt es frühestens im Frühjahr 2021. Dann sind aber erst mal die Risikogruppen weltweit dran. Bin dann alle Lehrer und Schüler geimpft sind, ist es Herbst 2021.
Dann haben wir zwei Jahrgänge Kindergartenabgänger, die nicht in die Schule können, weil deren Plätze von den Wiederholern der vorherigen Jahrgänge belegt sind. Ich kenne keine Grundschule, die dass personelle und räumliche Kontingent hat, zwei zusätzliche Jahrgänge aufzunehmen. Das Prinzip geht dann wie ein Dominoeffekt weiter an die weiterführenden Schulen , Berufsschulen, Universitäten, Lehrherrn echt.
Wer um Gottes Willen soll dieses Chaos dann in Ordnung bringen ?
Und die Kinder, die vorher schon aus unterschiedlichen Gründen Probleme in der Schule hatten, sind dann ganz verloren.
Das ist ein hoher Preis und meiner Meinung nach nicht wirklich realistisch.
Zu „Gina“
„Das ist ein hoher Preis und nicht zu verantworten“-
Der hohe Preis : 1 Jahr Schulzeit zu wiederholen oder später eingeschult zu werden – aber zu leben!
Oder
Vielleicht das Leben zu verlieren oder am Tod von anderen mitverantwortlich zu sein.
Welcher „Preis“ ist höher?!
Wir dürfen nicht mit unseren Kindern so eine große Risiko eingehen. Alleine Schulbussen sind eine Katastrophe, da sind die Kinder wie Erbsen in die Dose dicht neben einander. Nach 2 Wochen sind wir wieder da wo wir waren.
Jeder hat hier seine für und wieder Meinung kundgetan und jeder hat wohl auch recht. Ich bin eine junge Oma, habe 3 Enkel 13, 10 und 3 Jahre. Die Eltern der Kinder in Berufen die nicht in Kurzarbeit oder Homeoffice arbeiten können. Nur weil ich zur Zeit sozusagen Berufsverbot habe, konnte ich die Kinder betreuen bzw. Die Massen an Hausaufgaben mit ihnen erledigen und auf einem großen Grundstück spielen. Aber selbst das ist Stress und nervig auf hohem Niveau. Also ich hoffe, das die Schulen wieder anlaufen, alles andere ist auf Dauer für alle Beteiligten unzumutbar. Auch die Kindergärten sollten zeitnah öffnen. Es ist schließlich den Eltern zu überlassen, ob sie ihre Kinder hin bringen oder nicht. Auch können die Lehrer schlau reden, von wegen Ansteckungsgefahr, die haben ja auch keine finanziellen Probleme. Und überhaupt frage ich mich was sollen die gesunden Menschen bei einer bankrotten Wirtschaft dann machen.
Mich würde mal interessieren, was die Lehrer unter sagen würden, wenn Polizisten ,Verkäufer, Feuerwehrleute…. genauso argumentiert würden.
Hier steht in den meisten Beiträgen nur und ausschließlich, wie es nicht geht. Es gibt so viele Lehrer mit so vielen tollen Ideen. Die brauchen wir jetzt.
Während man überlegt wann bestimmte Berufsgruppen; die kaum bis keinen Abstand halten können, ( Kosmetikerinnen, Frisöre) wieder arbeiten dürfen; natürlich nur mit Schutzkleidung
! (insbesondere Mundschutz)- scheint es ja erstaunlicherweise kein Problem für Mitarbeiter von Kindergärten zu geben…Ohne jeglichen Schutz und ohne Abstandsmöglichkeiten werden wir uns unter ” die Kinder mengen”; Kinder trösten, gemeinsam spielen; unzählige Nasen putzen, liebevoll Kinder betreuen, die krank aussehen ( bis sie abgeholt werden; sofern zeitnah möglich) etc. Oft umringt von mehreren Kindern; mehr Dichte geht nicht,- und dann lese ich in der Zeitung,- dass die Schutzmassnahmen für Erzieher vor allem eine Frage der Hygiene wären?? Man will mit den Trägern über die Hygienemassnahmen sprechen; die Erzieher sollen mit den Kindern spielerisch das Händewaschdn einüben! Ach so; jetzt weiss ich endlich wofür unsere Waschbecken da sind ! Und das ist alles ? Wusste die Kosmetikerin ; die Frisörin etc. denn nicht; dass sie sich nur die Hände waschen muesste? Meiner Ansicht nach sind die Erzieher von allen Berufsgruppen am meisten gefährdet ! Ich möchte eigentlich selbst entscheiden; ob ich dafür meine Gedundheit aufs Spiel setzen will. Es sollte mit der Kitaöffnung deshalb abgewartet werden; bis zumindest ein Medikament sicher ist ; dass problematische Verläufe abmildern kann. Wenn überhaupt sollten- abgesehen von den Notgruppen- höchstens die Vorschulkinder bis Sommer betreut werden. Mit diesen Kindern ließe sich wohl auch ein gewisser Umgang mit der Situation praktizieren, mit den jüngeren Kindern aber nicht mehr. Je jünger das Kind umso mehr sucht es auch die Nähe der Bezugsoerson und die Hände waschen kann es schon!
Gesundheit geht vor habe auch eine Tochter die in die 3 Klasse geht. Lernt Zuhause nur lernen bringt auch nichts. Sie geht gerne zur Schule davon Mal ab gesehen aber ich finde die Schulen sollten noch weiter geschlossen bleiben. Aussee die ihr Abi machen die sollten zu erst gehen.
Liebe Grüße Diana
Unser Enkel wohnt seit fast 11 Jahren bei uns seine Mutter wohnt in einer anderen Stadt sein Vater hat neu geheiratet. Unser Enkel geht hier in die 10. Klasse einer Hauptschule er hat eine Rechtschreib und Leseschwäche in seiner Klasse wird nicht gut miteinander umgegangen unser Enkel meint da wird sich niemand an die Regeln halten und woher soll ich Mundschutz Masken bekommen und Desinfektionsmittel diese Dinge sind ausverkauft. Lieber wiederhole ich die 10. Klasse nochmal als das Risiko mich zu Infizieren und noch andere mit anstecke insbesondere meine Großeltern bei denen ich liebevoll aufgenommen wurde.
Vielen Dank für diesen tollen Artikel.
Ich bin zwar schon seit 3 Jahren im Ruhestand, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie es gelingen soll, Kinder der ersten/zweiten Klasse zum Einhalten des Abstandes zu bringen. Auch glaube ich nicht, dass sie Mund-Nase-Masken anziehen und dauerhaft tragen, auch auf dem Schulweg.
An den Universtäten soll das Sommersemester überwiegend digital stattfinden – auch wenn man von Studenten eher als von Grundschülern erwarten kann, dass sie sich an die Sicherheitsvorgaben halten.
Ich bin ehrlich froh, dass ich nicht mehr im Dienst bin.
Und umso befremdlicher erscheint mir das Anschreiben des bayer. Kultusministers vom 7. April 2020 an fast alle PensionistInnen, im Schuljahr 20/21 für ein paar Stunden wieder in den Schuldienst einzusteigen….
Kinder gehören unter Kinder.
Hier fällt Ihnen das lernen unter sozialen Kontakten mit ihren Lehrern und Freunden am leichtesten.
Kinder zu Hause über Wochen hinweg zu “evakuieren” kommt einer Vergewaltigung einer Kinderseele gleich.
(Bei Erwachsenen würde man es Beugehaft nennen).
“Ich muss loyal ausführen, was mein Dienstherr anordnet”, sagt in einem Artikel der heutigen Süddeutschen die nordrhein-westfälische Lehrerin Lisa F. voller Angst angesichts der nach ihrer Sicht zu früh geplanten Wiederöffnung ihrer Schule. Sie müsse dann “Schüler und Kollegen ins Verderben laufen” lassen. Als Kollege fühle ich sehr mit ihr mit, allerdings muss sie beileibe nicht alles “loyal ausführen”, was ihr aufgetragen wird. Hält ein Beamter eine dienstliche Anordnung für unrechtmäßig, wie etwa eine die Gesundheit von Schülern, Lehrern und Angehörigen bedrohende zu frühe und/oder ungenügend geplante Wiederöffnung der Schulen, kann er diese Anordnung verweigern, muss seine Bedenken allerdings unverzüglich dem ummittelbaren Vorgesetzten mitteilen (Remonstrationspflicht). Die Gehorsamspflicht der Beamten ist also nicht absolut, wir Lehrer müssen nicht andere “ins Verderben laufenlassen”, ja dürfen es gar nicht. Ich kann der Kollegin daher in ihrer und unser aller momentanen Situation nur raten, sich von ihrer Gewerkschaft beraten zu lassen, sich die geplanten Infektionsschutzmaßnahmen sehr genau anzusehen und im Zweifelsfall zu remonstrieren.
Danke!
Vorweg: Ich liebe meinen Beruf mit allen seinen Freuden und Schwierigkeiten. Ich bin ein „Lösungsfinder“.
Als Schulleiterin einer Grundschule musste ich meine Schulgemeinschaft durch die unterschiedlichsten Anforderungen führen und habe diese Aufgabe stets professionell und mit Herz sehr gut erfüllt, wird gesagt. Einer Schulöffnung zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich tatsächlich mit Sorge entgegen und fühle erstmalig Angst vor der Verantwortung, die ich in meinem Amt für „meine“ 20 Lehrkräfte, 15 OGS-Mitarbeiter, Objektbetreuer, Sekretärin sowie besonders „unsere“ 260 Kinder, ihre Eltern und Großeltern auf den Schultern trage. Als Stadtteilschule kann ein einziger Corona-Fall im Hause das gesamte Umfeld gefährden. Wie sollen wir, wie soll ich damit dann meinen Frieden finden?
Wer meint, in Grundschulen tatsächlich die Einhaltung der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen wirksam durchsetzen zu können, der hat Schule, der hat KINDER nicht verstanden.
Ich kann als Grundschullehrerin ebenfalls nur zustimmen! Das Augenmerk müsste in erster Linie auf die Kinder gelegt werden, die zuhause einer gefährlichen Situation ausgesetzt sind, unabhängig davon, welcher Stoff jetzt nötig ist oder – leider- wie schnell Eltern jetzt entlastet werden können.
Sehr guter Artikel, dazu kommen noch logistische Probleme wie der Schülerbus etc.
In den meisten Schulen ist es nicht einmal möglich die Schüler auseinander zu setzten die stören, wegen Platzmangel. Was soll ein Lehrer mit pupertierenden Schülern machen die provozieren weil sie das ganze nicht ernst nehmen. 1 Lehrer soll 15 Schüler beobachten das sie sich nicht zu nah kommen. Wie soll das gehen und was ist im Bus auf dem Weg zur Schule
Wahre Worte, die die drängler genau lesen sollten. Ich habe eine Tochter mit Diabetes und mich graut es wenn sie wieder in die Schule muss. Ich habe drei Schulpflichtige Kinder. Klassen die aus 26 bis 28 Schüler bestehen und wie wird auf Hygiene geachtet? Ich glaube das die ersten Kinder nach wenigen Tagen zu Hause sein werden weil sie sich angesteckt haben. Was dann? Schule wieder zu. Man soll wirklich genau Nachdenken, nicht hinterher.
Das sehe ich auch so, das hin und her, wenn du Schule dann wieder geschlossen werden muss bringt keinem etwas.
Danke für deine Worte und die Gedanken dahinter, Joscha!
Ich teile sie – mental und sozial.
Ich hoffe auch auf sinnvolle und machbare Entscheidungen und Vorgehensweisen, zum Wohl aller. Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Und die dürfen m. E. auch kreativ und innovativ sein. Bedarfsbezogen und zielorientiert. Ganz im Sinne einer guten Schulentwicklung.
Hier spricht jemand mit Praxiserfahrung, der sich den Schulalltag in Coronazeiten realistisch vorstellen kann und die richtigen Fragen stellt. Danke!
Danke, da sprechen Sie mir als Grundschullehrerin aus der Seele! Ich stimme zu!
Ich hoffe, dass das die richtigen lesen.
Auf einen größeren Raum ausweichen…..wir bekommen genau 4 Klassen unter und das auf engem Raum ! Coronaparty kann beginnen.